.Wir übernehmen ganze Sammlungen, damit Ihre gute. .Stücke nicht in Kellern oder auf Dachböden. .versteckt sein müssen! –.
.Senden Sie eine eMail an:.
.eierbechermuseum@gmx-topmail.de.
Sammler/innen news / Collectors news
Das Sammeln von Eierbechern erfreut sich schon lange großer Beliebtheit. Besondes in England und den Niederlanden gibt es viele Sammler/innen die ihr Hobby sehr ernst und teilweise sogar in Vereinen organisiert, betreiben.
Einige von Ihnen werden hier vorgestellt, seie es durch Zeitungs- oder Onlinereportagen oder durch eigene Vorstellungen in Wort und Bild.
Deutsches Eierbechermuseum, 10. Februar 2020 In einem kleinen holländischen Ort ist die, mit Abstand, weltweit größte Eierbechersammlung zu Hause. Riek und Ad Koetsier sammeln erst seit 1980 und haben es schon auf stattliche 42.000 verschiedene Exemplare gebracht. |
German Egg Cup Museum, February 10, 2020 The world's largest egg cup collection is housed in a small Dutch town. Riek and Ad Koetsier have only been collecting since 1980 and have already assembled an impressive 42,000 different specimens. This large number is very noteworthy because today they both only collect egg cups made of ceramic materials and with feet; the classic well-known form. |
Schnell wurde die Sammlung so groß das Platzprobleme auftraten. Der erste Schritt dagegen war der Kauf von weiteren Vitrinen. Dann kam die Spezialisierung auf Porzellan- und Keramikeierbecher mit Fuss. Und dann baute Ad eine große Wand mit senkrechten Auszügen, für 8.000 Eierbecher, wie man sie aus Apotheken kennt. Wenn er sich dort zurückzieht, sagt er scherzhaft das er in die Hausapotheke geht. | The collection quickly became so large that space problems arose. The first step, however, was the purchase of additional display cases. Then came the specialisation in porcelain and ceramic egg cups with feet. Then Ad built a large wall-disoplay with vertical drawers, for 8,000 egg cups like those found in pharmacies. When he withdraws there, he jokingly says that he goes to the medicine chest. |
Bis zu einer Größe von 1.000 Stück konnte sich Familie Koetsier noch merken, welche Eierbecher sie schon hat und so Doppelkäufe vermeiden. Danach wurde es notwendig Aufzeichnungen anzufertigen. Zuerst wurde ein Notizbuch angeschafft und alle Eierbecher beschrieben. Es stellte sich aber schnell heraus das, das nicht “das gelbe vom Ei” war und sie sich etwas anderes überlegen mußten. Ad entwickelte ein ausgeklügeltes System zur Katalogisierung aller Eierbecher. Es wir von jedem Stück ein Foto angefertigt und alle weiteren Daten in eine selbst entwickelten Datenbank eingefügt. Danach erfolgt das Hochladen auf der eigenen Website. |
Before the collection reached 1,000 pieces, the Koetsier family could still remember which egg cups they already had and thus avoid double purchases. After that it became necessary to keep records. First a notebook was bought and all egg cups were described. However, it quickly turned out that this was not the solution and they had to think about something else. Ad developed a sophisticated system for cataloging all egg cups. A photo of each piece is taken and all further data is inserted into a self-developed database. Afterwards the the information is uploaded on their own website. Ad's database contains a serial number for each egg cup, information about the date of purchase, the cost, a description, the country of origin, damage and special characteristics. At first Riek and Ad scoured flea markets and antique shops for egg cups, but now they buy smaller collections on a large scale. The Koetsier family has already received gifts from entire collections. On Ad's homepage alone there are 145 former collections from the Netherlands and Germany that have been included in the “World Champion” collection. In 2018 the storage facilities burst at the seams and the Koetsier family decided to extend. 85 additional vertical drawers were installed in an extension, which gave the collectors room for an additional 30,000 specimens. The Dutch couple now have room for a total of 70,000 spaces for their collection. |
Auf der Suche Eier...becher
>Gudrun Jahreiss aus Grafrath<
Der Kreisbote Fürstenfeldbruck hat Sammler aufgerufen sich innerhalb von vier Wochen bei der Redaktion zu bewerben. Über 35 Einsendungen sind so eingegangen. Die Entscheidung, welche Sammler und die Geschichten dahinter wir vorstellen, war nicht einfach. Doch die Auswahl ist getroffen. Hier der erste von zwölf Einblicken in ein Sammlerleben.
Gestreift, gepunktet, mit Obstmotiven oder Holzmaserung, in Form eines Piraten-Kopfes, aus glänzendem Metall, Marmor, Plastik in Neonfarben oder weißes Keramik mit filigranen Blumen-Zeichnungen – die Vielfalt der Eierbecher ist schier grenzenlos. Dieses Spektrum kennen die meisten Eierliebhaber gar nicht, stehen doch oft die schlichten Becher vom Geschirr-Set im Schrank. Doch Gudrun Jahreiss hat sie alle. Seit 2005 sammelt die Grafratherin nun die „Throne der Eier“. Ein Hausbesuch:
Eierbecher in allen erdenklichen Formen
Wer die Küche des Ehepaars betritt, dessen Blick fällt sofort auf zwei Vitrinen. Dort reihen sich Eicherbecher-Modelle aus den 20er Jahren neben Bechern in Form von Bart und Homer Simpson aus der TV-Serie. Umrundet man den Esstisch, steht man vor der dritten Vitrine. Lange, leicht bekleidete Beine laufen zu einem Becher zu. Zehn von diesen erotischen Eierbechern teilen sich dort den Platz mit Holzbechern, Bechern in Kopfformen, regelrechte Kelche aus Ton, acht Bechern mit dem Wort „Ei“ immer in verschiedener Schrift und vielen mehr.
Eigenes Zimmer für 2.000 Sammlerstücke
Die Vitrinen sind selbst Meisterwerke – gebaut von Gudruns Mann. Der ist Schlosser und akzeptiert die Sammlerleidenschaft seiner Frau zwar, „aber er möchte nicht von Eicherbechern überflutet werden“, wie Gudrun Jahreiss weiß. Und das könnte schon passieren. Denn wer meint, die rund 250 Eierbecher in der Küche wären alle gewesen, der irrt sich. Die restlichen Eierbecher – über 2.000 an der Zahl – haben ihr eigenes Zimmer im zweiten Stock des Hauses. Dort reiht sich in einer Riesen-Vitrine ein Sammlerstück nach dem anderen – fein säuberlich sortiert nach Material, Form und Muster. Weil bei manchen Eierbechern die Schönheit erst zum Vorschein kommt, wenn man sie von oben ansieht, hat ihr Mann Vitrinen gebaut, die in diesem Zimmer im Boden eingelassen sind. Eine Maus beispielsweise, die auf dem Rücken liegt und auf deren Bauch man ein Ei platzieren könnte.
Ausschlaggebend war eine Ausstellung
Bei all den fein säuberlich drapierten Bechern stellt sich für die meisten natürlich die Frage: Wie kam sie zu diesem Hobby? „Ich habe 2005 mit einer Schulklasse im Fürstenfeldbrucker Museum eine Eierbecher-Ausstellung besucht“, erzählt die ehemalige Pädagogin. Von dieser Präsentation war sie so begeistert, dass sie daheim angekommen direkt im eigenen Schrank erkannte: „Ich habe ja schon zehn verschiedene“. Dann ging das große Sammeln los.
Auf der Jagd nach den Bechern
Im Internet bei Auktionen, auf Flohmärkten und auch auf dem Sperrmüll machte sie gute Fänge. „Ich habe versucht, immer so wenig Geld wie möglich auszugeben“, sagt sie. Meist waren es nur ein oder zwei Euro. „Einmal habe ich 25 Euro in einem Geschäft für ein altes Set ausgegeben“, erinnert sie sich. Auf ihrer Suche nach immer neuen Schätzen kam sie mit weiteren Sammlern in Kontakt. „Wir haben unsere Beute von Flohmärkten und Auktionen geteilt, weil meist kauft man Sets, braucht aber nur einen Becher“, erklärt sie. Damals verließen viele kleine Päckchen Grafrath und unzählige stapelten sich vor ihrer Haustür. Bis zu 20 Eierbecher kamen so pro Monat zu ihrer Sammlung dazu. Doch sie und vor allem ihr Mann merkten schnell, dass es langsam zu viele Becher werden. „Wo soll das hinführen?“ fragte sie sich selbst. Sie entschied sich gegen die Salzstreuer – die sie anfangs auch sammelte – und für die Eierbecher. Daraufhin wurde besagtes Zimmer eingerichtet.
Nur selbst sammeln befriedigt
Den Kontakt mit den Sammlern brach sie trotzdem ab. „Denn schnell kam die Erkenntnis, dass das Sammeln nur Spaß macht, wenn ich selber losmarschiere“, sagt sie. Den Sammlertrieb, den sie verspürt, musste sie also selbst abbauen. Da halfen noch so viele Pakete nichts. „Mittlerweile geht es mir mehr um Klasse als Masse.“ Doch sie freut sich noch immer über Geschenke. „Aus Köln hat mir meine Schwester im Februar einen Eierbecher mitgebracht, der an Karneval von einem Wagen als Werbegeschenk ins Publikum geworfen wurde“, sagt sie.
Viel dazu gelernt und Computerscheu überwunden
Neben dem Sammeln ist das Sortieren Gudrun Jahreiss zweite Leidenschaft. „Das alles hat mir persönlich viel an Bildung gebracht“, schlussfolgert sie. Sie hat sich viel mit Materialien, vor allem Porzellan, Kunstepochen und Kulturen beschäftigt. Denn der Eierbecher hat sich in Form, Muster und Bedeutung im Laufe der Zeit verändert. Auch ihre Computerscheu habe sie durch das Sammeln überwunden. „Davor habe ich mich nie an den Computer getraut, aber der Sammlertrieb hat mir geholfen, mich zu überwinden“, sagt die heute 57-Jährige, die übrigens an einem Ostersonntag geboren wurde. „Ich mochte schon als Kind Ostern lieber als Weihnachten“, verrät sie. Wäre sie bis vor kurzem nicht noch in Afrika gewesen, sei das ganze Haus schon geschmückt.
Auf den Tisch kommen andere Eierbecher
Wenn ihr Mann und sie einmal gekochte Eier essen – und das tun sie meist jeden Sonntag – holen sie übrigens keinen Becher aus der Vitrine, sondern aus dem Küchenschrank. Und da stehen: einfache, weiße, passend zum restlichen Geschirr.
Text: Miriam Kohr
»Die Weltmeister« Jeder Eierbecher erhält seinen besonderen Platz Der Verkaufsstand war meist mit Kunden umlagert und mehrere Hundert Eierbecher wechselten in den zwei Tagen Ihre Besitzer um die nächsten Ostertische zu schmücken. Pic: Nico Diener, Deutsches Eierbechermuseum
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AG 24, 28. Februar 2016
Seine Eier gibt es nur in silber
Schkeuditz - Früher galten Eierbecher als Luxusgut. Nur die Reichen konnten sie sich leisten, hoben dabei das Ei am liebsten auf einen kleinen verzierten Thron. Daran möchte Edgar Hofmann aus Schkeuditz erinnern. Er spürt seltene Silber-Eierbecher auf.
Lupenreines Hobby: Edgar Hofmann sammelt Eierbecher aus Silber
Seine Reviere sind Trödelmärkte. Dort hat er – ausgerüstet mit einer Lupe – ganz spezielle Becher im Blick. Den Sammler interessieren weder welche aus Porzellan, Ton oder Kunststoff.
Edgar Hofmann bevorzugt edle Stücke aus Silber oder silberverziert. „Meist sind sie mehr als hundert Jahre alt und kunstvoll graviert“, erklärt der Sammler und zeigt eines seiner schönsten Exemplare: ein Silberschmuckstück mit einer stilisierten Grille, die musiziert.
Häufig befinden sich auch Vornamen, Initialen oder Daten auf den Bechern.
Der Sammler bevorzugt nur edle Stücke.
„Sie wurden früher in erlauchten Kreisen gern als Taufgeschenk mit auf den Weg gegeben“, weiß Edgar Hofmann.
Seine Sammel-Leidenschaft ist dabei nicht ganz billig. Rund 50 bis 70 Euro muss er für einen Silberling in der Regel auf den Tisch legen.
Eine Ausnahme, ja eine Ausnahmeerscheinung ist ein Schildpatt-Eierbecher mit Silberintarsien aus dem 18. Jahrhundert. „Den entdeckte meine Frau auf dem Leipziger Trödelmarkt.“ Noch heute ist er froh darüber. Denn bei einem Preis von dreihundert Euro brauchte er ihren Segen.
Inzwischen besitzen Hofmanns über 100 Silber-Eierbecher, die sie fein säuberlich in Vitrinen aufbewahren. Einmal im Jahr werden sie auf Hochglanz poliert.
Kurios: Bei dem Ehepaar selbst kommen keine Eierbecher auf den Tisch. „Wir machen uns nichts aus Frühstückseiern“, erzählt Angelika Hofmann.
Thomas Gillmeister, Fotos: Picture Point/Kerstin Kummer
Deutsches Eierbechermuseum, 22. April 2015 (Quelle dpa)
Leipziger Museum widmet sich dem Frühstück
Rund um Toaster, Kaffeekanne und Eierbecher hat das Leipziger Grassi Museum für angewandte Kunst eine Ausstellung zur Frühstückskultur entworfen.
Zu sehen sind in der Schau seit Freitag 300 Exponate aus dem Bestand des Museums. Es geht um den Wandel der morgendlichen Tischkultur in verschiedenen Ländern und Epochen. Die Ausstellung läuft bis zum 31. Mai.
Deutsches Eierbechermuseum, 28. Februar 2015
Die »Weltmeister« auf Reisen
Es ist kein Geheimnis: Riek und Ad Koetsier aus Epe in Holland haben unbestritten die weltweit größte Sammlung von Eierbechern (siehe auch unten). Da sie seit vielen Jahren auch ganze Sammlungen ankaufen, haben sich die doppelten »Eierdopjes«, wie die Holländer sagen, in ihrer Scheune gestapelt. Ein Grund genug, um diese einmal wieder öffentlich zum Kauf anzubieten.
Am vergangenen Wochenende bauten sie ihren Stand beim Ostereiermarkt in dem beschaulichen deutschen Städtchen Hameln auf. Der Stand mit den vielen Eierbechern fand viel Anklang und Riek und Ad genossen das Wochenende, die Atmosphäre und die Gespräche mit den Besucher/innen. Der Verkauf deckte die Standgebühren, Unterkunft und Verpflegung in Hameln. Am Montag haben sie sich die historische Innenstadt der "Rattenfängerstadt" angeschaut und danach die Heimreise angetreten.
Am Wochenende 7./8. März sind die Beiden mit Ihrer Eierbecherbude auf dem Ostereiermarkt in Filsum (Ostfriedland) zu sehen und freuen sich auch über den Besuch anderer Sammler/innen. Diejenigen, für den der Weg zu weit ist, müssen auf das Angebot nicht verzichten. Unter http://www.eierdopjes.nl/ruilned.html kann sich jedermann das riesige Ensemble der doppelten Eierbecher anschauen und mit Riek und Ad tauschen oder bei ihnen kaufen. Die kleinen Töpfe gibt es zu, sensationellen Preisen von 0,50 € bis 4,00 €.
Foto: Archiv Koetsier © Nico Diener
Deutsches Eierbechermuseum, 14. Mai 2014
3 X 4 = 12
Jede/r Eierbechersammler/in hat irgendwan einmal Platzprobleme. Da freut man sich wenn auch kleine freie Stellen an den Wänden den geliebten Schätzen Platz bieten können.
Eine findige Lösung stellte heute dem Deutschen-Eierbechermuseum vor. Dabei handelt es sich um einen kleinen Holzkasten mit 3 X 12 Fächern, die jeweils einem Eierbecher gut Platz bieten. Vorne befindet sich eine Tür mit Acrylglasfüllung. Bei den geringen Abmessungen von 18 X 33 cm finden diese Boxen leicht überall dort Platz wo andere Elemente nicht hinpassen oder zu klobig wirken. |
Märkische Allgemeine, 19. April 2014
Verrückt nach Eierbechern
Gäbe es den Osterhasen, würde er sich bei Ingrid Heym besonders wohl fühlen. Die Bergfelderin hat nämlich für Eier jeder Farbe den passenden Becher parat – insgesamt 455 Stück aus aller Welt. Aus Holz, Porzellan, gebranntem Ton und aus Messing oder Silber.
Bergfelde – Einige der Becher hat sie im Laufe der Jahre selbst als Reiseandenken mitgebracht, viele andere sind Geschenke von Verwandten und Bekannten. Denn alle wissen: Darüber freut sie sich immer besonders. Der Grundstein für ihre Sammelleidenschaft wurde 1979 gelegt. Im Nachlass ihres damaligen Vermieters befand sich eine gute Hand voll Eierbecher mit Städtewappen. Görlitz, Goslar, Rheinfall, Neuschwanstein, Venedig. Fortan suchte sie selbst nach solchen Souvenirs. „Ich gehe gern in Trödelläden, aber nicht nur wegen Eierbechern“, sagt die 77-Jährige. Jedoch gäbe es dadurch immer einen Grund, in ein Geschäft zu gehen. „Ich liebe es zu stöbern.“
Das neueste Stück in der Sammlung ist ein Eierbecher aus Marokko, terrafarben mit Goldrand. Es kam erst vor drei Wochen dazu. Andere Exponate stammen aus Tunesien, China, Russland, der Slowakei, England, Usbekistan und den Niederlanden. Auch viele Inseln sind vertreten: Rhodos, Malta, Menorca, Bornholm. Großen ideellen Wert haben auch die von den Enkeln selbst gebastelten Exemplare aus Knete, Gips und gebranntem Ton.
Seit 1997 führt Ingrid Heym Buch über ihre Sammlung. Die meisten Becher haben eine Nummer. Unter dem Deckchen auf der Anrichte liegt eine Liste, in der handschriftlich Stichworte zur Herkunft vermerkt sind. Die ersten Exponate sind darin allerdings noch nicht aufgelistet, bedauert die Seniorin, die auch in der Volkssolidarität aktiv ist. In der aktuellen Ausgabe der Vereinszeitung „Lebenslustige“ wird sie mit ihrem Hobby vorgestellt. Allerdings erschöpft sich das Interesse von Ingrid Heym nicht in Eierbechern. Die ehemalige Laborantin im Milchhof Berlin hält sich im Garten und im Fitnessstudio fit und walkt gern nordisch. Sie zieht ihre Blumensaaten selbst und strickt.
Der Grundstein für Ingrid Heyms Sammelleidenschaft wurde 1979 gelegt.
Im Nachlass ihres damaligen Vermieters befand sich eine gute Hand
voll Eierbecher mit Städtewappen. Görlitz, Goslar, Rheinfall, Neuschwanstein,
Venedig. Fortan suchte sie selbst nach solchen Souvenirs.
Und sie befasst sich mit der historischen Komponente ihrer Sammelleidenschaft. Denn die Existenz von Eierbechern ist seit dem Römischen Reich belegt. Ein Mosaik aus Antiochia aus dem Jahr 40 vor Christus zeigt eine Mahlzeit mit in Bechern stehenden Eiern und zugehörigen Löffeln. Ein silberner Eierbecher mit Löffel wurde in Pompeji aus der Vulkanasche ausgegraben. Die Kultur verlor sich offenbar bis zum 16.Jahrhundert, als Eierbecher in Adelskreisen wieder in Mode kamen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhundertes werden Eierbecher Bestandteil des Gebrauchsporzellans.
Lieblingsexemplare hat Ingrid Heym nicht, außer vielleicht die nette Oma und den sympathischen Opa in Becherform. Aber eigentlich mag sie sich nicht festlegen. Alle sind schön. Viele Stücke sind übrigens regelmäßig im Einsatz. Denn die Seniorin weiß ein gepflegtes Frühstücks ei zu schätzen – nicht nur zu Ostern.
Helge Treichel
MDR-Fernsehen, 17. April 2014
Der Herr der Dinge stellt vor
Österlich geht es auch bei Günter Höhne zu: Er zeigt Eierbecher aus 40 Jahren DDR. Die Becher waren allesamt aus Plastik und sie waren stapelbar. Da gleicht ein Ei dem anderen? Nicht bei den Behältnissen! Designexperte Günter Höhne führt durch 40 Jahre Eierbecherkultur in der DDR.
Ostern, Sole, Eierbecher und Salzstreuer scheinen in Schönebeck eine unsichtbare Einheit zu bilden. Während der Solepark aufruft, Salzstreuer für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen, hat die Schönebeckerin Petra Grimm-Benne bereits 300 Eierbecher in der Vitrine zu stehen.
Schönebeck - Es gibt viele Gründe zu sammeln. Sei es wissenschaftliche Neugier, der Anspruch, Kulturgut für die Nachwelt zu erhalten, Entwicklungen zu dokumentieren oder einfach aus Leidenschaft. So vielfältig die Beweggründe und so unterschiedlich die Sammler, so vielfältig ist auch unsere Museumslandschaft mit ihren Sammlungen. Keine Sammlung ist dabei zufällig, jede hat eine Geschichte und ist so eine Brücke zwischen unserer kulturellen Vergangenheit und der Gegenwart.Diesem Thema folgend, wird auch im Kunsthof Bad Salzelmen gesammelt. Angelehnt an dessen Geschichte, sammeln die Mitarbeiterinnen des Kunsthofes schon seit Jahren verschiedene Exponate. Zu vielen gibt es auch eine Gesichte zu berichten. Was dort im Kunsthof gesammelt wird? Salzstreuer in all ihren Variationen.
Wer anlässlich des Internationalen Museumstages die Sammlung im Kunsthof bestaunen oder gar erweitern möchte, ist herzlich eingeladen. "Wer ein außergewöhnliches Exponat zur Sammlung beisteuert, kann sich sogar auf eine kostenlose Führung im Rahmen des Museumstages freuen", verspricht Solepark-Leiterin Sibylle Schulz. Die Mitarbeiterinnen des Kunsthofes Bad Salzelmen bieten anlässlich des Museumstages, am 18. Mai, Sonderführungen durch den Kunsthof sowie auf das Gradierwerk an. "An diesem Tag können die Besucher uns ihre Salzstreuer - geschenkt oder als Dauerleihgabe - mitbringen", so Sibylle Schulz.
Der Internationale Museumstag wird vom Internationalen Museumsrat (ICOM) seit 1977 jährlich ausgerufen. Er verfolgt das Ziel, auf die Bedeutung und die Vielfalt der Museen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ermuntert er Besucher, die in den Einrichtungen bewahrten Schätze zu erkunden. Seit 1992 wird der Tag von einem jährlich wechselnden Motto begleitet. Mit dem Anliegen, die Museumslandschaft in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken, steht der Internationale Museumstag in Deutschland seit Jahren für die kulturelle Vielfalt und den Kulturföderalismus unseres Landes.
In Schönebeck werden nicht nur Salzstreuer gesammelt. Eine ganz besondere Leidenschaft pflegt Petra Grimm-Benne: Sie sammelt Eierbecher. Eine Ausstellung in Dessau hatte sie fasziniert - und infiziert. Seitdem ist sie stets auf der Suche nach Exemplaren, um eine eigene Sammlung aufzubauen - auf Flohmärkten, im Urlaub, generell in anderen Städten. Mittlerweile besitzt sie 300 Stück, von traditionell bis modern. Ihr Lieblingseierbecher besitzt eine Pinguin-Form. Die Freunde der Schönebeckerin wissen schon, wie sie ihr eine Freude machen können: "Ich habe Ende April Geburtstag, da bekommen ich oft welche geschenkt."
Und so viel steht schon jetzt fest: Wenn Petra Grimm-Benne den Tisch zum Osterfrühstück deckt, wird es bunt. Unterschiedliche Eierbecher sind dann Pflicht. "Meine Kinder finden es verrückt", gesteht sie.
Wer ihre Sammlung anschauen möchte, ist im SPD-Bürgerladen, Pfännerstraße in Schönebeck, richtig. Bis nach Ostern sind dort 247 Eierbecher ausgestellt.
BlickPunkt, 11. April 2014
Für jedes Ei den passenden Becher
So fängt es immer an: Zuerst ist da nur ein Einzelstück, aber schon bald - fast wie von alleine - gesellen sich andere hinzu. Auch Evelyn Petereit aus Arzberg hat die Sammelleidenschaft gepackt. In unserer Serie "Leute von nebenan" erzählt sie, wie es dazu gekommen ist und warum es ausgerechnet Eierbecher sind.
Evelyn Petereit aus Arzberg öffnet die Tür zur Küche und schon auf dem ersten Blick wird klar: Hier wird gesammelt! Regale an den Wänden, Regale, die sich unterhalb der Zimmerdecke entlang strecken und darauf dicht aneinander gereiht Eierbecher in allen Farben und Formen.
Leute von nebenan
Die Mutter der Zwillinge Lars und Laura zeigt stolz ihr erstes Exemplar, mit dem alles angefangen hat. Oma Charlotte schenkte ihr nämlich ein gedrechseltes Original aus dem Erzgebirge - Evelyns alter Heimat - und brachte sie auf die Idee, Eierbecher zu sammeln. Nun wohnt sie seit 21 Jahren in Arzberg und sammelt seitdem auch ihre Schätzchen. Vor 14 Jahren haben sie und ihr Ehemann Silvio ein Haus am Blumenweg gebaut. Die Eierbecher zogen selbstverständlich mit um. Damals waren es bereits an die 300 Stück und Evelyn Petereit befand zu der Zeit, dass es nun genug wären. Aber ihr Mann entschied anders und baute Regale. Viele Regale, denn inzwischen ist die Sammlung auf 586 Eierbecher angewachsen, darunter viele Geschenke oder Mitbringsel aus fernen Ländern von Angehörigen, Freunden und Bekannten.
Besondere Fundstücke hat Evelyn Petereit auf Flohmärkten ausfindig gemacht, aber auch auf Porzellan-Werksverkäufen in Arzberg. "Jetzt ist es aber wirklich genug", sagt die Reinigungskraft überzeugt und winkt ab. 586 Sammelobjekte, die nicht benutzt, sondern lediglich zum Anschauen gedacht sind, reichen ihr völlig. Zudem wird jedes einzelne Stück einmal im Jahr mit der Hand abgespült, abgetrocknet und wieder an seinen angestammten Platz zurück gestellt. "Einfach nur abstauben funktioniert nicht, dafür sind manche Exemplare viel zu empfindlich", erklärt die Sammlerin.
Die Osterhasen grüßen fröhlich bunt aus dem Regal, aber auch Hühner,
Küken, Schafe und Gänse sind dabei. Eine lustige Ansammlung
von Tieren haben die Petereits da zusammen getragen,
die nicht nur in der Osterzeit hübsch anzusehen sind.
Was das Material der Eierbecher anbelangt, hat sie sich nicht festgelegt. Sie bestehen aus Porzellan, Speckstein, Holz oder Metall, aber es dürfen auch Stücke aus Plastik sein. Gesammelt wurde, was gefiel und was viele ihrer Freunde beisteuerten. Es ist kein heilloses Durcheinander, sondern geordnet nach alt und neu, nach Urlaubsmitbringseln oder Festen.
Auch viele lustige Tierfiguren befinden sich darunter - Enten, Küken, Hühner, Schafe, aber auch bunte Osterhasen. Familie Petereit hätte jedenfalls täglich die große Auswahl für den Frühstückstisch. Von Eierbechern mit integrierten Salzstreuern bis hin zu Zeitungseierbechern, die mit Schlagzeilen bedruckt sind. Jedes Jahr sind noch welche von bekannten Schokoladenherstellern hinzu gekommen. Dennoch kennen Evelyn Petereit, ihr Ehemann Silvio und die 16-jährigen Zwillinge Lars und Laura jedes einzelne Sammelstück.
Denn hinter jedem steckt eine kleine Geschichte, ob es Reisen der Jugendfußballmannschaft des TSV nach Kroatien und Spanien waren. Oder Geschenke von Freunden zu bestimmten Anlässen und Ereignissen. Da Ostern kurz vor der Tür steht, holt Evelyn Petereit einige schöne Eierbecher in Form von Osterhasen aus dem Regal: Schmunzelhasen in verschiedenen Farben und Ausführungen.
Vielleicht haben die BLICKPUNKT-Leser ja auch einige schöne Stücke zu Hause. Aber mit Familie Petereit mitzuhalten, fällt garantiert schwer: 586 Eierbecher sind eine stattliche Anzahl. Ob es wirklich dabei bleiben wird, sei dahin gestellt. Auch wenn Evelyn Petereit entschieden abwinkt - das eine oder andere Sammelstück könnte sich wohl noch dazu gesellen.
Text und Bild: Luzia Fischer
Spielzeufmuseum Ellingen, 11. April 2014
Sonderausstellung: "Ein Thron für das Ei oder Eierbecher- die kleinen Näpfe für das weichgekochte Frühstücksei."
Nur 1 Tag! – Veranstaltungen Montag, 9. Juni 2014, Beginn: 13:00 Uhr
Die Existenz von Eierbechern ist belegt seit dem Römischen Reich. Eierbecher dienen dazu, gekochte Eier am Davonrollen zu hindern, wenn sie direkt aus der Schale gegessen werden.
Dieser heute alltägliche Bestandteil des Frühstücksgeschirrs war lange Zeit ein Luxusgegenstand und Ausdruck gehobener Tischsitten. So selbstverständlich gehören sie zu unserem Alltag. Wer denkt dabei schon an die Kulturgeschichte und Herkunft des Eierbechers. In Ihren Formen und Dekoren sopegeln sich die Kunststile der jeweiligen Zeit wieder. Vom Klassizismus, Jugendstil, Art Deco bis zur heutigen Zeit, wie die berühmten Alessi King Kong Eierbecher.
Links zu weiteren Artikeln:
- Bayern-online.de
- Carpe-diem
Niederlausitz aktuell, 4. April 2014
Ei der Daus! Eierbecher-Ausstellung und verkaufsoffener Sonntag
im Lausitz Park
Christiane Hasenwinkel aus Döbeln ist eine freundliche und offene Frau. Vor 6 Jahren hat sie ihr erstes Sammlerstück auf einem Flohmarkt gekauft – der Ursprung für ihre zukünftige Leidenschaft. In ihrem Haus finden sich heute viele Eierbecher, über 1400 Stück, alle liebevoll ausgestellt und ein jeder mit einer kleinen Geschichte verbunden.
250 Stück hat sie dem Lausitz Park Cottbus für eine Eierbecher-Ausstellung geliehen. Mit dabei sind Gahlenzer Holzeierbecher, Eierbecher mit beliebten Kinder- und Hasenmotiven sowie zahlreiche DDR-Sammlerstücke aus Holz und Plastik. Zu bestaunen ist die kleine Auswahl ihrer Sammlung im Lausitz Park Cottbus und das Schöne ist, die Ausstellung bleibt bis zum 12. April.
Einen XXL-Eierbecher gibt es übrigens im Lausitz Park Cottbus auch. Dieser hält das Riesen-Ei, welches am verkaufsoffenen Sonntag, den 6. April, von Interessierten bemalt werden kann.
Außerdem bietet der Lausitz Park zum verkaufsoffenen Sonntag eine Oster-Olympiade für Kinder. Bei der Mitmach-Aktion können sich die Jüngsten ein Fensterbild oder ein Windlicht basteln. Beim Birken-Gewinnspiel geben die Birkenblätter am Boden die richtigen Lösungsansätze um ein Kosmetik-Set zu gewinnen.
Der Ostermarkt bietet zahlreiche Oster-Spezialitäten und Kunsthandwerk. Außerdem findet die 8. Lausitzer Walei-Meisterschaft statt, bei dem unzählige Teams um den Lausitzer Walei-Pokal kämpfen!
Am 6. April ist verkaufsoffen im Lausitz Park – alle Geschäfte sind von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Ei, Eier, Eierbecher
Esskultur zwischen Kitsch und Kunst
Bald ist Ostern, die Zeit in der die Ostereier schön platziert werden. Die Zwickauerin Gabriele Arlt würde 850 Eier brauchen, um ihre schöne Eierbechersammlung zu bestücken.
"Angefangen hat alles mit einem 1920er Andenkeneierbecher aus Reit im Winkel - einem Reiseziel, welches ich mir 1985 wirklich nur auf diesem alten Eierbecher anschauen konnte", verrät die 59-Jährige. "Als irgend- wann noch zwei weitere ,exotische' Kurbäder hinzukamen hatte ich nun schon drei. Und drei Dinge von einer Sache - das ist doch schon eine Sammlung!"
„Sollte man sich nicht um wichtigere Dinge kümmern? Ja, das auf alle Fälle! Um den Umweltschutz, den Frieden, mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt und vieles mehr. Und das tue ich auch, so gut ich kann, und bitte jeden sich ebenso einzusetzen und den Dingen nicht einfach seinen Lauf zu lassen."
So beginnt ein Text auf der Homepage des Kieler Sammlers Nico, der sich seit rund 15 Jahren an dem kleinen profanen Alltagsgegenstand namens Eierbecher erfreut und Initiator des Schleswig-Holsteinischen Eierbechermuseums ist. Angefangen hat alles als er einmal mit seiner kleinen Tochter „Wetten das" sah, in der eine Frau vorgestellt wurde, die mehrere tausend Trinkbecher besaß. Die Tochter sagte: „Wir haben auch viele. ..." und der Vater fragte: „Wollen wir auch sammeln?" Als die Tochter mit leuchtenden Augen nickte, hörten sie schon von hinten von der Mutter: „Das kommt gar nicht in Frage – so etwas nimmt viel zu viel Platz weg!" Vater und Tochter ließen aber nicht nach und suchen nach einem ähnlichen, aber kleineren Sammelgegenstand. Schnell kamen sie auf den Eierbecher und wurden auf dem nahe gelegenen Flohmarkt fündig. Von nun an nutzen sie Flohmärkte und suchten in die vielen kleinen Lädchen in ihren Urlaubsorten auf den Balearen und Kanaren nach den kleinen bunten Bechern. |
Teilansicht von Nicos Wohnzimmer
Die Sammlung wurde schnell größer - und die Tochter auch, was wiederum dazu führte, dass für sie andere Dinge wichtiger wurden als das Suchen, Horten und Pflegen des kleinen Essgeschirrs. Der Vater ließ sich davon nicht beirren und sammelte alleine fleißig weiter, was streckenweise recht fanatische Züge annahm. Heute ist er im Vorruhestand und kann sich seinem Hobby gelassen und mit Freuden widmen.
Mehr über Nicos Projekt "Schleswig-Holsteinisches Eierbechermuseum"
BitterfelderSpatz.de, 10. November 2013
Eierbecher-Narr
Weit über 2000 Eierbecher nennt Diana Tschirner aus Friedersdorf ihr Eigen. Diese sammelt sie seit 28 Jahren in allen Variationen - von der Antike bis zur Moderne, aus ganz Europa, Asien, Afrika oder Amerika. Sogar ihren Mann Ulf steckte sie mit der Leidenschaft an. In ihrem Haus mangelt es mittlerweile schon an Platz.
Eierbecher aus aller Welt
Nicht nur Marlis Wiest aus Zossen sammelt Eierbecher. Nach dem Erscheinen eines Beitragges in der MAZ über ihre Sammelleidenschaft stellte sich heraus. Auch in Königs Wusterhausen existiert in einer Wohnung in der Luckenwalder Straße eine stattliche Anzahl dieses kleinen Alltagsgegenstandes.
KÖNIGS WUSTERHAUSEN. Wie viele Eierbecher in der gläsernen Vitrine stehen, kann Marianne Kusch auf Anhieb sagen. Sie öffnet die Tür und verkündet: „Es sind im Moment 350 Stück.“ Die 77-Jährige hat sich aber ein Spezialgebiet erschlossen. Sie freut sich vor allem über Eierbecher, die mit einem Wappen geschmückt sind.
Und die scheint es überall auf der Welt zu geben, wenn man die ordentlich geführte Inventarliste für die Sammlung liest. Sie stammen aus Spanien, Kanada, Malta, Griechenland, Norwegen, Ägypten, von Mallorca und anderswo. Nur in Frankreich muss man offenbar lange suchen, um fündig zu werden. Die Franzosen scheinen Eier lieber im Glas zu essen. Vorwiegend wurden Marianne Kuschs Eierbecher aus deutschen Städten mitgebracht. Dafür musste sie nicht selbst überall hinreisen. Viele wurden von ihren vier Kindern, Freunden oder ehemaligen Kollegen mitgebracht. Die Sammelleidenschaft der ehemaligen Krankenschwester hat sich längst herumgesprochen. Man weiß, wie sehr sie sich über das spezielle Mitbringsel freut. Einen besonders weiten Weg hatte ein Exemplar aus Madagaskar, das ihr freudestrahlend von der Enkelin übergeben wurde.
Natürlich hält die Sammlerin auch selbst auf ihren Reisen Ausschau nach Bechern, die ihr noch in der Sammlung fehlen. Wenn sie mit der Reisegruppe unterwegs ist, muss sie aufpassen, nicht den Anschluss zu verpassen. Dann stehen die Reisegefährten „Schmiere“, weil sie ausgiebig in einem Geschäft rumstöbern muss.
Es macht ihr Freude, gezielt nach Dingen zu suchen. Zu DDR-Zeiten konnte sie sich vor allem für Rauchglasgefäße begeistern. Die Sammlung der stattlichen Gefäße steht immer noch im Wohnzimmer, ist jedoch abgeschlossen. Nach der Wende ergab sich ein neues Sammelgebiet.
Angefangen hat alles vor 20 Jahren eher schleichend in kleinem Rahmen. Erst standen nur ein paar Becher in der Küche. Plötzlich wurden es immer mehr und mehr. Die Sammlerin sortierte aus. Die Wappen-Becher kamen in die Vitrine. Und die bunten Becher mit Blumen oder Mustern blieben für den Alltagsgebrauch in der Küche. Allerdings füllen sie dort inzwischen auch bereits ein großes Fach. Für die Wappenbecher muss demnächst eine neue Vitrine aufgestellt werden. Das Gedränge in der alten wird zu groß. Mittendrin sind auch Exemplare aus dem Dahmeland platziert. Ohne Sucherei fischt Marianne Kusch zwei Becher aus Königs Wusterhausen und Teupitz heraus. Und der dritte stammt vom Keramikmarkt in der Stadt.
Von Liane Stephan
Eigentlich könnte Marlis Wiest jedes Wochenende ihr Frühstücksei aus einem anderen Eierbecher essen. Doch einige besonders wertvolle Exemplare aus Porzellan sind für den Alltagsgebrauch tabu.
ZOSSEN - Auch zu Ostern kommen sie nicht auf den Tisch. Marlis Wiest hat viele Eierbecher von früheren Reisen mitgebracht. „Aber nach Mexiko, Kanada, Kenia oder auch nach Thailand komme ich vermutlich nie wieder“, sagt die 71-Jährige und hütet ihre Schätze wie den sprichwörtlichen Augapfel.
So werden diese Eierbecher nur ab und an vorsichtig abgewaschen und wandern dann zu den anderen Schönheiten zurück ins Regal. Hier stehen sie Seite an Seite mit den Erinnerungsstücken aus England, Kroatien, Marokko und der Schweiz. Die meisten Eierbecher der Sammlerin aber stammen aus Deutschland. Das sind die, die auch benutzt werden. Sie tragen bunte Stadtwappen, malerische Schriftzüge oder ihre Ränder zieren Skulpturen. Und mit jedem Eierbecher verbindet sich für Marlis Wiest eine Geschichte. In der Schweiz zum Beispiel begeisterte sie sich für ein Exemplar mit Kuhkopf. Einmalig! Beim Verlassen des Ladens stürzte sie. Noch im Fallen dachte sie, ich muss dieses seltene Stück retten, ihm darf nichts passieren. Die Prellungen nahm sie in Kauf. Ganze Reisegesellschaften hat die Zossenerin schon mit ihrer Sammelleidenschaft angesteckt. Gemeinsam hielt man auf Märkten, in Kaufhäusern und Kramläden Ausschau. Hier, hier steht einer, rief die Gruppe, als sie in einer marokkanischen Silberschmiede fündig wurde. Für den mit Silberdraht umwundenen Becher bezahlte Marlis Wiest 25 Euro. Wer meint, Eierbecher gäbe es wie Sand am Meer, der irrt. „Wer etwas Besonderes will, muss lange suchen“, weiß die Sammlerin.
Erfunden haben die Eierbecher vermutlich die Römer. Das wohl älteste Exemplar ist auf einem Mosaik abgebildet, das auf die Zeit von 40 vor bis 300 nach Christus datiert wird. Die Germanen legten ihre gekochten Eier einfach in ein Loch im Frühstücksbrett. Spätere Eierbecher aus feinem Porzellan blieben Königen und reichen Kaufleuten vorbehalten.
Dass Marlis Wiest zu sammeln begann, ist dem Zufall geschuldet. Auf ihrem Küchenregal standen nur drei Eierbecher. Dann sah sie einen in Griechenland, der zu den dreien zu passen schien. Nun hatte sie vier Eierbecher in einem Regal, das noch viel Platz bot. Die Idee zum Sammeln war geboren. Inzwischen sind zwei weitere Regale dazugekommen. Und an Kinder, Freunde und Bekannte erging der Auftrag, im Urlaub nach Eierbechern zu suchen.
„Leider habe ich noch niemanden gefunden, der mir aus Australien oder aus China so ein Stück Alltagskultur mitbringen kann“, bedauert die Sammlerin.
Von Gudrun Ott
Carmen Fahrner aus Blaubeuren in Baden-Württemberg (D) sammelt seit gut 15 Jahren Eierbecher. Mittlerweile besitzt sie rund 700 Stück aus aller Welt.
"McEgg" der WMF erneut abgekupfert
Wie ein Ei dem anderen gleichen sich der Eierbecher für Kinder der WMF und der aus Dubai. Wie gemeldet, wurde für diesen dreisten Fall der Produktpiraterie der Schmähpreis "Plagiarius" verliehen.
Schon zum zweiten Mal hat ein ausländischer Hersteller den lustigen Eierbecher "McEgg" der WMF schamlos abgekupfert und auf den Markt gebracht. Die Geislinger haben vom fröhlichen Handwerker-Eierbecher für Kinder mit aufklappbarem Helm und Löffel in der Hand über eine Million Exemplare verkauft, weiß der Chef des WMF-Produktmanagements, Hans-Peter Schuon. Solch ein Erfolg lockt Produktpiraten, auch wenn "McEgg" als eingetragenes Gebrauchsmuster geschützt ist.
Links Original: WMF AG, Geislingen/Steige, Deutschland
Rechts Plagiat: Vertrieb: RNA Resources Group Ltd., Dubai
Am Freitag wurde der von Professor Rido Busse 1977 ins Leben gerufene Negativpreis "Plagiarius" (schwarzer Zwerg mit goldener Nase) auf der Konsumgütermesse "Ambiente" in Frankfurt zum 37. Mal verliehen. Originale und Kopien standen dort auf dem Präsentierteller. Zehn krasse, unverfrorene Fälle von Ideenklau wurden "prämiert". Produktpiraterie soll damit an den Pranger gestellt werden. Da stand also denn der fröhliche "McEgg" der WMF - daneben derselbe Eierbecher, bloß rosa statt himmelblau, von der "RNA Resources Group" aus Dubai. Hergestellt sicher nicht in Arabien, sondern irgendwo in Asien, mutmaßt Schuon. Alles Weitere ist Sache der Rechtsanwälte. Ob sie etwas werden ausrichten können, ist ungewiss. Als es vor Jahren zum ersten Mal aufgeflogen war, dass der Eierbecher plagiiert worden war, erreichte die WMF immerhin, dass alle illegalen Raubkopien vernichtet wurden.
Dass ein Produzent mit ein und derselben Entwicklung mehrfach Plagiatsopfer werden kann, zeigte die Verleihung des "Hyänen-Preises": Vom Küchenschneidegerät eines Schweizer Herstellers lagen Plagiate aus sieben verschiedenen Fälscherwerkstätten vor - die meisten in China beheimatet.
"Laudator" bei der jüngsten Plagiarius-Verleihung war der frühere baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring (FDP). Gerade deutsche Weltmarktführer mit ihren innovativen Spitzenprodukten seien bevorzugte Zielscheiben der Produktpiraten, sagte er. Laut einer Studie werden 80 Prozent der deutschen Unternehmen mehrmals im Jahr Opfer von Produktfälschern und dadurch um 50 Milliarden Euro geschädigt. Hinzu kommt der Imageschaden durch qualitativ minderwertige Plagiate. Der Technologievorsprung durch selbst entwickelte Spitzenprodukte sichere bei uns Arbeitsplätze, gab Döring zu bedenken. "Geistiger Diebstahl bringt die Hersteller der Originale um ihren verdienten Lohn." Döring machte zudem klar, dass erst die Nachfrage bei Kunden nach billigen Kopien den Markt für Plagiate schafft.
Auf der "Ambiente" mit 4700 Ausstellern aus aller Welt schickt die WMF - wie andere Markenhersteller auch - Scouts fünf Tage durch die Messehallen: Rechtsanwälte, mit den WMF-Mustern bestens vertraut, halten Ausschau nach unlauteren Kopien. Eine WMF-Rechtsanwältin verfolgte interessiert die Plagiarius-Verleihung. Sie hätte bereits Nachschub parat, denn sie war bereits wieder fündig geworden: Auf ihrem Smartphone hatte sie speziell geformte Wasserkaraffen aus Glas abgelichtet. Bis zum Verschluss mit einem Kunststoffdeckel gleichen sie einem WMF-Modell.
Roderich Schmauz
Neunkirchen-Seelscheid – Sie haben Punkte, sie haben Streifen, sie haben Gesichter, sie sehen aus wie kleine Elefanten oder Häschen. Ingrid Vogel ist einer besonderen Sammelleidenschaft verfallen. Die 69-Jährige liebt Eierbecher in allen Formen, allen Farben und aus aller Herren Länder. 1.035 Stück nennt die Seelscheiderin ihr Eigen.
Sie kommen aus Kanada, Ungarn (kostete 1987 fast 80 Mark!), Russland, China oder sogar Namibia: Seit mehr als 50 Jahren sammelt Ingrid Vogel Eierbecher. Seit dem Tag, an dem sie 1962 anlässlich ihrer Hochzeit mit Jörn (70) die ersten Exemplare geschenkt bekam.
Ingrid Vogel vor ihrer Sammlung mit 1.035 Eierbechern. Im Notizbuch
hält sie fest, von wem und woher ihre Schätzchen stammen. (Foto: WHS)
Und dank eines kleinen Registerbuchs verliert die 69-Jährige nie den Überblick: Akkurate Einträge verraten der sammelwütigen Seniorin, wo sie den Eierbecher wann und von wem geschenkt bekommen oder erstanden hat.
Die ehemalige Reiseverkehrskauffrau kam viel rum, von den allermeisten Reisen hat sie die kleinen Becher mitgebracht. Doch in Alaska oder auf den Malediven hat sie sie fast umsonst gesucht. „In machen Regionen kennt man fast gar keine Eierbecher. Und wenn, haben Einwanderer sie mitgebracht.“ Doch ein kleines Keramikgefäß, das sich als Eierbecher nutzen lässt, findet sie eigentlich immer.
Wahre „Eierköpfe“ fehlen nicht in der Sammlung. (Foto: WHS)
„Mit einem Eierbecher – das wissen Freunde und Familie ganz genau, macht man meiner Frau eine größere Freude als mit Blumen“, weiß Ehemann Jörn. Die liebsten Stücke sind Ingrid Vogel die, die ihre Söhne aus dem Urlaub mitbringen.
„Sie würden nicht wagen, ohne nach Hause zu kommen“, so die Seniorin lachend. Wichtig: Zweimal im Jahr wird die in meterhohen Regalen untergebrachte Teilsammlung (der Rest wird sicher in Kartons verwahrt) mit einem weichen Wedel vorsichtig abgestaubt. Die Ostertage verbringen Vogels in Holland – mal sehen, wie viele Eierbecher sie dies Mal mitbringen …
Jessica Backhaus
Sie sind klein, ja sogar winzig, groß, dickbäuchig mit Flügeln versehen, enten-, elefanten- oder wolfförmig, mal bunt, mal einfarbig, aus Holz, Porzellan, Ton, Keramik, Plastik, Kristall, Blech oder Silber. Sie stammen aus allen möglichen Ecken Deutschlands und der großen weiten Welt. Nun ist das Arbeitszimmer von Hans-Dieter Gundlach ihr Zuhause. Dicht an dicht stehen sie in Zweier- und Dreierreihen in Regalen, die 196 Eierbecher.
„Ich könnte zu jedem eine Geschichte erzählen“, sagt der 71-Jährige, lässt den Blick über die Regale schweifen. Da 196 auch noch so kurze Geschichten eindeutig den Rahmen sprengen würden, holt der frühere Rundfunkreporter, der lange Jahre für die Öffentlichkeitsarbeit des Kaufhof-Konzerns zuständig und bis zum Eintritt in den Ruhestand Geschäftsführer bei einem Reiseveranstalter war, nur einige wenige Exemplare hervor. Mit dabei ist natürlich der Erste in der Sammlung – ein schlichter Eierbecher, verziert mit einem Edelweiß.
Hans-Dieter Gundlach sammelt seit zehn Jahren Eierbecher. Der erste in der
Sammlung ist der kleine schlichte, mit einem Edelweiß verzierte (Bild: Machnik)
or zehn Jahren, auf dem Weg zu einem geschäftlichen Termin, habe er den Eierbecher nördlich von Freiburg entdeckt. „Da ich die Angewohnheit hatte, meiner Frau Helga etwas mitzubringen, habe ich den Eierbecher gekauft.“ Das dazu passende Nougatei erstand der Vater von zwei erwachsenen Töchtern in einer Konfiserie. Fertig war das Mitbringsel. Da der Eierbecher so verloren dastand, gesellte Hans-Dieter Gundlach ein mit einem Hahn verziertes Exemplar, das er noch von seinen Eltern hatte, dazu. Da war es passiert. „Plötzlich waren Eierbecher in meinem Blickfeld.“ Überall auf Trödelmärkten habe er sie entdeckt.
„Das ist der kleinste, er stammt aus China, er ist für Wachteleier.“ Den vermutlich ältesten in der Sammlung – einen Eierbecher aus Blech – habe er in Rumänien entdeckt. Ja, und der – Hans-Dieter Gundlach hält ein Exemplar aus Kristall hoch –, „der ist aus Böhmen“, und der dickbäuchige aus Holz mit den bunten floralen Elementen, der ist aus Indien. Auch ein Eierbecher, verziert mit einer der bekannten und „stinkteuren“ Hummelfiguren, findet sich inHans-Dieter Gundlachs Sammlung. „Wenn Sie die Sammelleidenschaft packt“, wirft der begeisterte Hobbyfotograf ein, dann verirrt sich auch schon mal ein 120 Euro teures Exemplar mit türkisfarbenem geblümtem Bauch, dünnen, schwarz-weiß karierten Beinen, goldenen Schuhen und goldenen Flügeln in die Sammlung. „Das ist der teuerste, irgendein Künstler hat ihn gemacht, ich habe ihn auf Usedom entdeckt.“
Mitbringsel aus Indien, die Becher sind aus Holz gefertigt (Bild: Machnik)
Wann genau die Sammelleidenschaft ausgebrochen ist, kann Hans-Dieter Gundlach nicht sagen. Durch seine Reisen in die ganze Welt sei er immer wieder mit Antiquitäten und Trödel in Berührung gekommen. Oft habe er gleich mehrere Eierbecher gekauft – originell mussten sie sein. „Ich bin aber nie bewusst losgelaufen und habe gesagt, ,och, ich brauche noch einen‘. Mein Motto war immer ,ach guck mal, was es so gibt‘.“ Die Sammelleidenschaft hat allerdings auch ihre finanziellen Grenzen. Sein Traum sei eine Spezialanfertigung aus der Porzellan-Manufaktur in Meissen. 240 Euro soll das gute Stück kosten. „Aber so weit geht die Leidenschaft nun doch nicht.“
Mittlerweile sorgen auch Helga Gundlach und Freunde dafür, dass die Eierbecher-Sammlung größer wird. Ein Geschenk hier, ein Geschenk da. Eine Überraschung hat sich Hans-Dieter Gundlachs zwölfjähriger Enkel einfallen lassen. „Zu meinem 70. Geburtstag hat er mir einen handgefertigten Eierbecher geschenkt.“ Der steht auf einem getöpferten Ofen, in dem ein Teelicht Platz hat. Das Ei soll schließlich nicht kalt werden.
Fasziniert war und ist der Sammler, der so ganz nebenbei Ahnenforschung betreibt, von der unglaublichen Vielfalt der Eierbecher-Modelle als Element für das Frühstück. „Man kann das Frühstück mit Eierbechern künstlerisch gestalten.“ Da Gundlachs Sammelleidenschaft ungebrochen ist, überlegt er, einen Schrank anfertigen zu lassen, mit schmalen Einlegebrettern, damit sich auch die originellen und ausgefallenen Geschöpfe aus der zweiten und dritten Reihe besser präsentieren können, ohne einzustauben.
Neunkirchen-Seelscheid – Auf den Malediven sind sie Mangelware und auch in Alaska muss man lange danach suchen. Doch Ingrid Vogel findet immer einen, irgendwo gibt es ganz sicher ein Schmuckstück, das schon bald die Sammlung bereichern könnte: „Auch wenn man in solchen Regionen den Eierbecher eigentlich gar nicht kennt“, schildert die 69 Jahre alte Seelscheiderin, die früher als Reiseverkehrskauffrau gearbeitet und schon so manches Land dieser Erde bereist hat. Sie kennt sich also aus und weiß natürlich, wie das Frühstücksei landestypisch serviert wird, ob es im Becher kommt oder eben nicht. „Wenn es Eierbecher gibt, dann haben meist Einwanderer sie mitgebracht“, schildert die Expertin.
1035 Eierbecher nennt Ingrid Vogel übrigens ihr Eigen. Und die meisten davon stehen, säuberlich aufgereiht, in riesigen Regalwänden. Angefangen hat die heute meterhohe Sammelei vor mehr als 50 Jahren. Da kamen die Hochzeitsgeschenke und mit ihnen auch die ersten Eierbecher. Warum es gerade dieses Stück Geschirr sein muss, dafür hat die Seelscheiderin selbst keine Erklärung. „Aber mit einem Eierbecher macht man mir immer zehnmal mehr Freude als mit einem Strauß Blumen“, sagt die Seniorin, die gerade aber nur einen Teil ihrer üppigen Kollektion ausstellen kann: Die übrigen Eier-Halter lagern derzeit bruchsicher verpackt in Kartons. Zwei Mal im Jahr geht’s ans große Abstauben, da huscht der eiche Wedel behutsam über die fragile Ware. Und die Enkelkinder dürfen nur gucken, aber nicht anfassen.
In einem Notizbuch hält Ingrid Vogel fest,
wann und wo sie die Eierbecher bekommen hat
Kunstvoll verziert, Schmuckstücke aus Russland und China
Ingrid Vogel kennt jedes Stück davon. Und kann sie dann doch einmal nicht die Geschichte eines Eierbechers erzählen, dann zückt die Seniorin die rot-schwarze Kladde. „Nummer 786? Ah, der Harlekin“, sagt sie dann und blättert: „Ein Geschenk von Peter und Elise, 2002 habe ich diesen Becher bekommen.“ Jedes Stück trägt eine Nummer, jenes Register erzählt die Geschichte dazu. Seit 1962 wird genau Buch geführt, richtig entflammt sei die Leidenschaft aber erst in den Achtzigern, verrät Ehemann Jörn (70), früher Ingenieur von Beruf und begabter Regalschreiner in der Freizeit.
Aus Kanada kommen Gesellen wie dieser kleine Scout
Viele Eierbecher kommen aus Kanada, etwa der kleine Scout in Uniform oder der kunstvoll verzierte Blumenbecher. „Den habe ich 1986 in Vancouver gekauft“, erinnert sich die Besitzerin. „In Chinatown, um genau zu sein.“ Dabei betont die Sammlerin, dass sie nur selten Geld ausgibt für ein solches Exponat, „und wenn, dann eigentlich nur auf dem Flohmarkt“. Richtig teuer dagegen war das Stück aus einer ungarischen Porzellan-Manufaktur, beinahe 80 D-Mark hat es 1987 gekostet.
Die meisten Eierbecher sind indes Geschenke, Gaben zum Muttertag, zum Geburtstag oder Reise-Souvenirs aus fernen Ländern. Die Söhne zum Beispiel kennen die Begeisterung ihrer Mutter für den Eierbecher nur allzu gut, niemals mehr würden sie nach einem Urlaub mit leeren Händen nach Hause kommen. So finden sich in der Sammlung ebenso ein hölzerner Hase oder schwere Ebenholz-Gefäße aus Namibia, Kunstwerke aus russischem Alabaster oder schlichte Plastikware aus der DDR. Natürlich gibt es auch Werbegeschenke, die von einem Kaffeeröster etwa – entdeckt auf einem Trödelmarkt der FDP! – oder die von einem Schokoladenfabrikanten, der heute Kühe lila färbt. Natürlich sinddie Produkte namhafter Porzellangestalter ebenfalls in den Regalen zu finden, eine Serie zieren die Monatsnamen. „Zum Glück hat mein Sohnden fehlenden Februar neulich im Internet gefunden“, frohlockt Ingrid Vogel, die ihren Ehemann Jörn längst mit dem Sammler-Virus angesteckt hat. Aber der bevorzugt große Stücke: 135 Bierkrüge aus aller Welt hat er schon.
Bilder: Jens Höhner
focus coffs coast, 2012
Collectors Corner – Denise Raymound
An Avid collector of egg cups for many years and following in the footsteps of her mother has seen Denise acquire an amazing array of treasured items of all sizes, shapes and colours, from far and wide. The results of her dedication to Pocillovy are a wonder to behold...
What do you collect?
Egg cups – the collecting of egg cups is called Pocillovy (pronounced Po-sil-ovy).
How long have you been collecting?
I have been collecting egg cups for about 20 years. I have a wide and varied range from all over the world.
What prompted you to start collecting – and why egg cups?
My mother stared the collection in the early ‘90s, and straight away I, too, was addicted.
To start with, we collected any type of egg cup: plastic, fine china, wood – some cups were chipped and cracked. It didn’t matter: we accepted the egg cups as they came to us.
Mum and dad travelled around Europe and came back home with hundreds from all over the world. My husband and I travelled to New Zealand in 2000 and arrived home with an esky full of egg cups.
Twenty years ago, prices were 10, 20 ,30 cents up to $2 – $3 for the good ones. Now you can pay up to $20 for a piece that is very much middle of the range. I am not sure what prompted mum to collect egg cups. Prior to starting the collection, she had travelled around and collected teaspoons. Obviously that got a bit boring for her!
Do you remember the first piece that stared your collection?
Mum started the collection with 3 animal style egg cups that had belonged to my 3 brothers … not really sure what happened to my egg cup!
Do you ever use your egg cups, or are they kept purely as a collection?
The egg cups were for looks, not practicality, if you’d tried to use them for their true function, you would have been shot. They were always purely to be looked at and enjoyed visually.
I am lucky that egg cups are small, and it is relatively easy to display them all. Over the last few years I have lost an exact count; however, my collection is estimated at 3,000 egg cups of assorted designs and styles.
Where do you find all your egg cups and are they hard to source?
I love Easter time. Each year I am able to buy lots of new egg cups. It is getting harder and harder to find ones that I don’t have. I have seen a lot of pictures of egg cups that I don’t have in books and on eBay. I actually don’t buy on eBay – I prefer to go to Antique and Collectable Fairs locally and further afield.
Is your collection still growing?
I have become more discerning and only buy egg cups that really interest me these days – mostly fine or bone china.
I can recall a holiday to Canberra with my husband years ago. We went to an antique store that was actually a great big tin shed.
We purchased over 100 egg cups from that one place. We didn’t pay more than $1 for any – bring back the good old days!
Do you have one favourite piece in your collection?
Being a Polcillovist, I love all my egg cups. I don’t have a favourite as such; however, the egg cups that friends and family have given to me from far flung places hold a special place in the collection for me. My mum and dad lived in Glennifer for over 40 years. They befriended George Negus in that time, and he returned from a trip to Russia with 2 egg cups for mum. Lovely thought.
Are you a member of any collectors and/ or enthusiasts clubs?
I am a member of the Coffs Harbour Collectors Club. We meet on the first Wednesday of each month at Pacific Bay.
It’s a great group, and there are lots of different collections. We hold a fair in May each year, and now monies raised are donated to local charities. One of the biggest problems with collecting egg cups is the lack of makers’ marks on the bottom of the base of the cup itself.
A lot of egg cups were originally part of a breakfast or dinner set, where only the larger pieces were marked. I am continually looking through china plates to see if I can match the patterns to anything I have in my collection, in order to find the origin of my unmarked egg cup. Over the years I have heard of egg cup collecting clubs and groups that are in America and the UK. I would love to start one here in Australia
What makes your collection unique?
I have heard of other egg cup collections, but they are compiled of only a particular type of animal or style. My collection consists of styles and designs from across the board.
I think of what will happen to my collection one day. I have two daughters fighting over who will not take them! Fortunately, I have three beautiful granddaughters who are fascinated with the collection
I am sure they will treasure them.
Thanks Denise
Fachhochschule Köln, 2012
Zahlreiche Dinge der DDR Alltagskultur finden sich heute in musealen Sammlungen wieder. Einst als Konsumgüter hergestellt, tragen sie heute die Bedeutung von materiellen Sachzeugen eines abgeschlossenen Kultur- und Wirtschaftszeitraums. Als solche müssen sie nicht nur mit Kontextinformationen angereichert werden, es stellen sich auch Fragen nach den Möglichkeiten ihrer langfristigen Erhaltung.
Die Objektdatenbank des Forschungsprojekts „Bewahren der DDR-Alltagskultur aus Plaste“ bildet einen Pool aus über 500 Plasterzeugnissen der Bereiche Haushalt, Camping und Freizeit.
Hier gehts zu den Plaste-Eierbechern
Eierbecher: 476 kleine Objekte der Begierde
Die 50-jährige Sigrid Meyer aus Bursinn sammelt seit fast 30 Jahren
Wegwerfen oder sammeln? Diese Frage stellte sich Sigrid Meyer 1983 angesichts der vielen Eierbecher, die sich bei ihr angesammelt hatten. Die 22-Jährige packte damals ihre Sachen für den Umzug von Berlin nach Burgsinn, und die Entscheidung fiel zugunsten der Sammlung. Heute besitzt die 50-jährige Burgsinnerin 476 Eierbecher in allen Formen und Farben. Das erste Stück der Sammlung ist der schlichte gelbe Becher aus dem Alltagsservice ihrer Eltern, sie wollte ihn einfach nicht in den Müll geben – den aus Porzellan von der Oma auch nicht. |
Meyers Mann Gerhard fand die Idee, diese kleinen Dinge zu sammeln, „witzig“. So hängte er bereitwillig das erste Regal in der Küche auf und gab damit den Startschuss für die Sammelung.
„Als sie das kauften, haben sie an mich gedacht.“
Sigrid Meyer über die Mitbringsel von Freunden
Nachdem Verwandte, Freunde und Bekannte von der Sammelleidenschaft der jungen Frau erfahren hatten, bedachten sie diese mit mehr oder weniger bunten Exemplare aus unterschiedlichen Materialien. „Richtig spannend“ ist, was da alles ankommt: Exemplare aus Kunststoff, Keramik, Silber oder weniger edlen Metallen füllen mittlerweile viele Regale.
Vor dem 50. Geburtstag, den sie im Juli feierte, zählte Sigrid Meyer 468 Eierbecher. Zu ihrem Ehrentag kamen acht Neue dazu, die auf den Regalen im Esszimmer, Küche, Flur und Treppenhaus Platz fanden. Sigrid Meyer hat sie nach Materialien geordnet, kein einziger Becher ist zweimal vertreten. Seit einigen Jahren schreibt sich die leidenschaftliche Sammlerin Datum, Herkunftsland und Namen des Spenders auf.
Mit vielen Eierbechern verbindet sie Erinnerungen: Besonders liegt der 50-Jährigen das Exemplar aus schön gemasertem Olivenholz am Herzen. Diesen hatte sie während einer Israelrundreise mit ihrer inzwischen verstorbenen Mutter entdeckt. „Wir haben mindestens zehn Minuten auf dem Fußboden gelegen und gesucht und verglichen“, erzählt sie. Auf dem Boden, weil der Schnitzer in Bethlehem seine Werke auf dem untersten Brett im Laden deponiert hatte.
Auf Reisen mit ihrem Mann, zum Beispiel ans Nordkap, nach Irland und Südfrankreich, wurde sie ebenso fündig. Außerdem freut sich Sigrid Meyer über jedes Mitbringsel von Angehörigen und Bekannten. „Als sie das kauften, haben sie an mich gedacht“, sagt sie.
Unter den geschenkten Stücken befindet sich ein mit Bambuszweigen verzierter, eher unscheinbarer Eierbecher aus Asien, auf dessen Boden eine Glaskugel liegt. Wenn man Wasser in den Becher füllt, räkelt sich auf seinem Grunde eine nackte Frau. Meyer mutmaßt, dass dieser Eierbecher ursprünglich als Schnapsglas für Sake diente. Als wahre Fundgrube erwies sich der Basar auf dem Afrikafestival in Würzburg. Dort entdeckte die Burgsinnerin Eierbecher aus Alabaster, aus Kork und Kisistein. Zu Eierbechern umfunktionierte Tiere wie Hühner, ein Kranich und Kühe tummeln sich auf den Regalen. Der wohl teuerste Becher stammt aus einem edlen russischen Service. Aber auch die Handarbeit ihres Vaters aus Metall sowie die ersten Töpferversuche einer Verwandten komplettieren die Sammlung. Sigrid Meyer liebt alle ihrer 476 Sammelobjekte und hat noch lange nicht genug: Sie wird weiter sammeln.
Inken Kleibömer
Wirtschaftswundermuseum, Jörg Bohn, 1. Juli 2011
„Sollten Sie in einigen freien Minuten einmal darüber nachdenken, wie viele Dinge des heutigen täglichen Bedarfs aus Plasten bestehen, dann werden Sie bemerken, wie fest und umfangreich die Plaste von unserem Leben Besitz ergriffen haben. Wie lässt es sich erklären, dass völlig neue Stoffe in solch vielfältigen Anwendungsarten sich in so wenigen Jahren durchgesetzt haben?“ fragt 1966 die DDR-Zeitschrift „Kultur im Heim“ ihre Leser und hat dabei die Antwort im Grunde schon in der Überschrift vorweggenommen: „Plastartikel für den Haushalt sind formschön, zweckmäßig, farbenfroh.“
Eierbecher, Polystyrol, 24 x 8 x 9,5, Sonja Plastik
n der Tat sind die Produkte aus dem „Zauberreich der Chemie“ Mitte der 60er Jahre aus vielen Bereichen des DDR-Alltags kaum noch wegzudenken – eine Entwicklung, für die die Weichen bereits im November 1958 während der „Chemiekonferenz“ in Leuna gestellt wurden. Auskunft darüber, wie deren vollmundig verheißungsvolles Motto „Chemie gibt Brot – Wohlstand – Schönheit“ zu verstehen ist, erteilt ein zeitgenössischer Kommentar der Wirtschaftsredaktion des Berliner Rundfunks: „Die Chemie gibt uns künstliche Düngemittel und hilft, die landwirtschaftlichen Erträge zu erhöhen; sie gibt Kraftstoffe für Industrie und Verkehr, sie gibt neue Werkstoffe, die für manche Erzeugnisse zweckmäßiger sind als teures Holz und wertvolle Metalle. Die Chemie gibt schließlich farbenfrohe, duftige Gewebe, vielerlei formschöne Haushaltsgeräte, eine schillernde Palette bester leuchtender Farben, und nicht zuletzt hunderte Sorten von Parfum, Creme und Puder.“
Eierbecher, Gotthard Keiner, Tischmenage, Polystyrol, 21 x 9 x 9 cm,
Schachtel 22 x 6 x 4,5 cm VEB MLW Polyplast Halberstadt
Eierbecher, Höhe 45 mm, Felsch Plasterzeugnisse
Eierbecher, Polystyrol, Schachtel 20,5 x 15 x 6,5 cm, "rutschfeste Eierbecher Garnitur",
Wiessmann & Co. Halberstadt modernisierte Verkaufsschachtel.
Beschlossen wird auf besagter Konferenz, durch eine zukünftige Bündelung wirtschaftlicher Kräfte zugunsten der chemischen Industrie deren Gesamtproduktion in beträchtlichem Maße zu erhöhen. Erreicht werden soll dies zum einen durch die optimierte Nutzung der bereits vorhandenen Werke als auch durch die Errichtung neuer, modernerer Anlagen. „Wir nehmen in diesen Tagen Anlauf, um in einer großen nationalen Kraftanspannung den weitesten bisher gemachten Sprung nach vorn in unserer wirtschaftlichen Entwicklung zu machen. Das Sprungbrett ist die chemische Industrie, in der märchenhafte Möglichkeiten der Produktivität und des allgemeinen Wohlstands stecken“, prophezeit das Fachbuch „Schöpfung ohne Grenzen“ und auch in vielen anderen Veröffentlichungen dieser Zeit ist eine regelrechte Euphorie spürbar, die die sozialistische Zukunft in den allerschönsten Farben ausmalt und kaum Grenzen des Machbaren kennt. Nicht nur von Plasthäusern ist dort die Rede und von aus Baukastenteilen zusammengeklebten Wolkenkratzern. Auch „der Bau von Plast-Klimaglocken, die ganze Stadtteile mit einem gleich bleibenden gesunden Klima versorgen“ und dadurch „eine ungeheure Bedeutung für die Volksgesundheit bekommen“, scheint keine Utopie, sondern nur noch eine Frage der Zeit zu sein. >>>zum kompletten Artikel
"Der stapelbare Eierbecher mit Untersatz aus Polystyrol",
Länge 12,3 cm, Wiessmann & Co, Halberstadt
The Collectors: Egg Cups
Oh glorious spring! How fabulous you are with your chirpy birds, babbling brooks and the promise of great newness and change to come. For just such a festive occasion, this collection celebrates the egg, an iconic springtime symbol of renewal and optimism.
For many of us, the egg is also a staple of the breakfast table. Yet there are very few ways to display the elegance of an egg without it rolling out from under your hands. That’s where the egg cup comes into play!
For many of us, the egg is also a staple of the breakfast table. Yet there are very few ways to display the elegance of an egg without it rolling out from under your hands. That’s where the egg cup comes into play!
Who are you?
I’m Helen Foers of Storeyshop.
What are you collecting?
Egg cups.
When did you start?
A few years ago.
How many do you have?
30 so far!
Where do you find them?
Vintage and junks shops, charity shops, car boot sales and in wrapping paper as my friends and family have started giving them to me for birthdays and bringing them back from holidays!
Where do you keep them?
In the kitchen cupboards, much to my husband’s annoyance. I have two decks of them stacked on and under vintage cake stands.
What’s an interesting story behind one?
Only one egg cup in my collection is my husband’s. He had it when he was little. It’s one of the ones with legs. I had one with legs when I was young too so we got them together and they’re now a couple.
What piece would you like to add?
Next on my list is one of Heidi Burton’s illustrated egg cups. I’d also like to find more with names and other typography.
Why do you love them?
I love boiled eggs and I love collecting. Perfect!
Which one is your favourite and why?
My pink plastic one with my name on it. I’ve had it as long as I can remember. My little brother had a blue one with his name on it, too. Maybe it’s where my love of personalised products stems from!
What else do you collect?
Other ceramics and chinaware. I have rather a lot of plates and saucers. Choosing which plate and egg cup combo to go for when having a boiled egg is always a tough one!
Helen’s incredible personalised hand cut paper works will add an artistic touch to all of your daily celebrations. Her custom made cards are brilliant and beautiful (I’ve given many away to loved ones as cherished gifts!). So hop on over and visit her beautiful shop and blog.
What do you collect? What makes a great collection? Please tell us in the comments below.
I’m Kristal Davis (a.k.a. rikrak) and I just love seeing what folks are collecting. I feel it tells us a little bit about what inspires them. The Collectors series, first published on my own little blog is 11 and a half quick questions with a wonderful artist on what they’re collecting — apart from their art supplies!
Angefangen hat alles mit einem kleinen, silbernen Eierbecher, den Ulrike Schlüter zu ihrer Konfirmation geschenkt bekommen hat. Mittlerweile sind es rund 1.150 Eierbecher, welche die Iserlohnerin ihr Eigen nennt.
Aus Silber oder Porzellan, mit Zwiebelmuster, Stsdtwappen oder in ausgefallener Form. Die Variationen kennen keine Grenzen. Der älteste Eierbecher ist eben jener, der Ulrike Schlüter 1951 zur Kofirmation von den Eltern geschenkt wurde. "Er gehörte meiner Großmutter und stammt von 1880", so Schlüter.
Nicht jeder der Eierbecher aus der Sammlung der Iserlohnerin ist von solcher Geschichtsträchtigkeit, doch verbindet Ulrike Schlüter mit jedem einzelnen eine eigene, ganz besondere Geschichte. „Das ist keine Sammelleidenschaft, vielmehr verknüpfe ich mit jedem Stück schöne Erinnerungen.“ Viele der Eierbecher haben eine kleine Reise hinter sich, sind Urlaubsmitbringsel von Sylt, La Palma oder gar aus den USA.
Mit wachsender Sammlung wuchs auch das Interesse am geschichtlichen Hintergrund. „Der Gebrauch von Eierbechern geht bis in das 14. Jahrhundert zurück“, weiß Ulrike Schlüter. Anhand von Material und Form kann die Iserlohnerin sogar Aussagen über Alter und Herkunft der Eierbecher machen.
Mittlerweile sind es nur noch vereinzelt Stücke, die den Weg in Ulrike Schlüters Setzkästen finden. „Die extreme Phase des Sammelns ist vorbei“, schmunzelt die Iserlohnerin. Ohnehin seien die Eierbecher doch Gebrauchsgegenstände, die beim gemeinsamen Frühstück mit der Familie auch zum Einsatz kommen.
hauspost.de, Schwerin, 28. März 2011
Leidenschaftlich gern sammeln Dagobert Hasenbank und seine Frau Eier-
becher, nun können sie ihre Sammlung mit einem Spitzenreiter-Pokal erweitern
Doch nicht nur bei Eiergefäßen und ihren Geschichten schlagen die Herzen der Hasenbanks höher. Auch sammeln sie verschiedenste Eierlöffel und historische Eierkocher, aber auch Eierwaagen und kostbare Menagen.
Beide essen gern Eier, sie noch mehr als er. Auch auf das Osterfest freut sich Vera Hasenbank: „Ich dekoriere gern. Und zu Ostern gibts bei uns nur grün gefärbte Eier, allerdings in jeder möglichen Farbnuance.“ Mit ihrer Leidenschaft zu dekorieren fing vor 40 Jahren alles an, aus einigen hübschen Bechern wurden immer mehr. Aktuell suchen sie Gleichgesinnte aus Mecklenburg-Vorpommern für ein gemeinsames Sammlertreffen am 18. Juni 2011 im Schweriner Haus der Begegnung, um Gedanken und natürlich auch Eierbecher auszutauschen. Interessenten können sich gern bei Hasenbanks unter (0385) 3 92 32 22 melden.
Für soviel Begeisterung und Einsatzbereitschaft haben sie sich den Spitzenreiter-Pokal der hauspost mehr als verdient.
sbu – Foto: maxpress/kju
ASCHERSLEBEN/MZ. "Ich bin eine Jägerin und Sammlerin", erklärt Grit Schiffter und zählt im gleichen Atemzug auf, was sie alles schon zusammengetragen hat: unzählige Kinderzeichnungen (von ihren vier Kindern), Haarspangen, Wolle, Tücher, einzelne alte Ohrringe, Bücher, Zeitschriften, Setzkasten-Kram, alte, wunderschön geformte Glasflaschen, Blechdosen, neckische Postkarten und Eierbecher in allen Variationen.
An die 100 Eierbecher hat sie in den vergangenen sechs Jahren gesammelt. "Diese Sammlung ist durch puren Zufall entstanden. Wir waren in Holland im Urlaub. Es war Herbst und wettermäßig nicht viel los, die Landschaft war eben und karg, also sind wir viel durch Städtchen und Geschäfte gebummelt. Dabei haben wir festgestellt, die Holländer haben offenbar ein Faible für Dekoläden", erzählt die Ascherslebenerin. Ihr Blick sei an den Eierbechern haften geblieben. Weiß, schlicht und in schwarzen Buchstaben holländische Sätze darauf. Wie zum Beispiel: "een ei hoort erbij." Sechs Stück wurden eingepackt und mitgenommen - der Anfang einer ganz besonderen Sammelleidenschaft.
Grit Schiffter sammelt seit sechs Jahren Eierbecher.
100 Stück hat die Ascherslebenerin bereits. (Foto: Frank Gehrmann)
"Mein Mann baute mir dann eigens ein Regal dafür. Und mein Ziel war es nun, dieses Regal - es hat Platz für 25 Stück - zu füllen", zeigt sie auf das Regal an der Küchenwand. Doch mit dem eifrigen Einsatz der lieben Familie und Freunde habe sie dann nicht gerechnet.
"Meine Familie und meine Freunde nahmen die Sache ernster als ich und so bekam ich fortan zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Eierbecher geschenkt. Inzwischen platzt das kleine Regal aus allen Nähten und ich bekomme noch immer Eierbecher geschenkt", lacht sie und zeigt auf das volle Regal, auf das Fensterbrett, auf den Tisch und das Dosenregal, wo überall Eierbecher ihren Platz gefunden haben. Weder den Freunden, die die Stücke aus ihren Urlauben mitbringen oder ihre eigenen Küchen ausmisten, noch ihrem Nachwuchs, der sich die Süßigkeiten vom Taschengeld verkneift und ihr lieber einen Eierbecher schenkt, könne sie deshalb böse sein. Auch nicht ihrer Freundin Anne, die jeden Flohmarkt in Holland und Belgien nach Eierbechern absucht und ihr dann zum Geburtstag oder Weihnachten die "Jagdbeute" überreicht.
Eierbecher seien aber auch prima Mitbringsel oder Verlegenheitsgeschenke, denn man kann sie in vielerlei Hinsichten benutzen. "Zum Beispiel als Miniblumenvase für Gänseblümchen, Schneeglöckchen und Veilchen oder als Ablage für Schräubchen, Reißzwecken, Samenkörner oder Bürovasen... und natürlich als Eierbecher selbst", zählt sie auf.
Inzwischen besitzt sie Eierbecher aus verschiedenen Materialien wie Holz, Plaste, Keramik, Marmor und Metall. Entweder werden sie mal danach sortiert oder nach Farben oder Motiven. "Nichts vertreibt besser die schlechte Laune am Morgen, als ein lustiger Eierbecher auf dem Frühstückstisch. Das hat bei meiner Familie immer funktioniert", verrät Grit Schiffter. Zum Beispiel die mit den lustigen Gesichtern - schielend, mit heraushängender Zunge oder riesigen Glubschaugen - seien dabei hilfreich gewesen. Drei witzig aussehende Glucken, in deren Mitte das gekochte Ei passt, hat sie erst vor kurzem erstanden. "Manchmal bricht bei mir der Eierbecher-Virus beim Bummeln oder beim Flohmarktbesuch aus. Dann lasse ich ihn und vervollständige wieder meine Sammlung ein bisschen", gibt sie gern zu.
Aber auch der Postkartenvirus habe sie ständig fest im Griff. "Dabei liebe ich die außergewöhnlichen Karten. Mit Sprüchen oder tollen Bildern darauf. Nicht die herkömmliche Postkarte", versucht sie zu erklären. Ganz tolle Exemplare finde sie jedes Jahr auf der Buchmesse oder in Berliner Kneipen. "Die muss ich dann mitnehmen. Manche davon nehme ich mit in die Schreibwerkstatt. Dort dienen sie als Themensuche und Fantasie-Anregung. Das klappt immer sehr gut", so die Schriftstellerin, die in der Ascherslebener Bibliothek "Kreative Schreibwerkstätten" für Erwachsene und Kinder anbietet. Ihre Lieblingsstücke allerdings kommen hinter Glas. "Ich habe sozusagen eine ganz private kleine Ausstellung für mich in meiner Küche. Die wechsle ich nach Lust und Laune dreimal im Jahr", verrät sie noch mit einem Lächeln.
Marion Pocklitz
Mitteldeutsche Zeitung, Magdeburg, 14. März 2011
Zu Ostern treibt es das Stadtmuseum bunt
>>> „Eierbecher und mehr . . .“ heißt die Sonderausstellung von Dietgerga Peter im Wendlinger Stadtmuseum, die am kommenden Sonntag, 20. März, um 11 Uhr eröffnet wird. <<<
WENDLINGEN. Der Museumsverein Wendlingen präsentiert die Sonderausstellung bis zum 15. Mai im Dachgeschoss des Stadtmuseums. Mit einem Augenzwinkern hat Dietberga Peter die Exponate für die diesjährige Oster-Ausstellung zusammengestellt: während die Ausstellung im vergangenen Jahr das Osterei in den Mittelpunkt gestellt hat, ist diesmal das Augenmerk auf die Tischkultur, mit Eierbechern, Eiersets, Eieruhren, gerichtet: da entdeckt der Besucher Eierbecher in Form von lustigen Köpfen und rennenden Beinen, da ist Napoleons Konterfei auf einem feinen Porzellan-Eierbecher verewigt oder wird ein stilisiertes brütendes Huhn aus Keramik, mit heißem Wasser gefüllt, als Eierwärmer verwendet.
Rund 1000 Exponate bekommen die Besucher in der Ausstellung zu sehen. Seit 60 Jahren sammelt Dietberga Peter bemalte Eier, die Eierbecher und anderen Gebrauchs- und Deko-Gegenstände sind mit der Zeit hinzugekommen.
Die Vielfalt an Eierbechern ist enorm, sowohl im Material als auch in der Ausführung: Eierbecher aus Plastik, Glas, Holz, Korb, Ton, Lack, Zinn, Horn, Messing, Marmor, verziert mit Stroh, Email, Scherenschnitten. Einige Stücke sind aus Opalglas, hergestellt vor dem Ersten Weltkrieg im Elsass. Ein besonderer Eierbecher in der Sammlung stammt aus Frankreich und hatte auf der Expo in Paris 1900 den ersten Preis gewonnen. Streuhasen von Goebel aus der Zeit von 1925 bis 1930 oder Porzellandekorationen mit Hasen- und Eiermotiven von Manufakturen aus Limoges oder von Rosenthal hat die Sammlerin auf Märkten und Messen erstanden. Zu ihren Lieblingsstücken gehört Feinkeramik von Rösler mit zarten Rosenmotiven auf Salzstreuer und Eierbechern.
Die Künstlerin und Sammlerin Dietberga Peter (Bild) aus Wendlingen sammelt nicht
nur alles, was mit Eierbechern und dem Ei zu tun hat, sondern sie bemalt sie auch.
Viele Epochen haben ihren Beitrag geleistet, da gibt es Eierbecher aus der Jugenstil-Zeit oder dem Art déco, da gibt es Andenken-Eierbecher vom Bodensee und sogar aus Dettingen/Teck.
Viele der in der Ausstellung gezeigten Eier sind von Dietberga Peter selbst von Hand meisterhaft bemalt worden. Andere von Künstlern aus China, Russland, England, Frankreich, Siebenbürgen, dem Böhmerwald oder aus dem Buchenland, der Bukowina, eine historische Landschaft in der heutigen Ukraine, in Rumänien und Moldawien. Hier hat das Bergvolk der Huzulen noch bis heute eine Tradition bewahrt: kunstvoll verzierte Hühner- und Gänseeier mit ihren geometrischen Mustern, keines gleicht dem anderen, werden in vielen Schritten mit der Batiktechnik hergestellt. Davon sind in einer Vitrine eine ganze Reihe „beschriebener“ 30 bis 40 Jahre alte Eier zu sehen im Verbund mit Metall-Eierbecher-Sets, die nur vollständig sind, wenn der Salzstreuer, meist aus Glas, nicht fehlt. Die Ausstellung befasst sich deshalb auch mit der Tischkultur an Ostern.
Dietberga Peter kennt das Eierfärben und -bemalen zu Ostern noch aus ihrer eigenen Kindheit. Dafür hatte man sich früher viel Zeit genommen. Heute ist das aufwendige Eierkratzen, wohl auch wegen der vermeintlich fehlenden Zeit, aus der Mode gekommen. Doch nach wie vor gibt es Künstler und Künstlerinnen, die diese Traditionen pflegen. Auf den jetzt überall zu sehenden Osterausstellungen und -märkten kann man sich ein Bild davon machen – und vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, sich einmal selbst diesem Brauch zu widmen.
Apropos Eierbechersets: manche kommen als einzelne Eierbecher bis hin zu 24 Eierbechern mit Salz- und Pfefferstreuer und sogar Senftöpfchen daher – für jede Größe einer Gesellschaft und für jeden Geschmack eben.
Was es im Übrigen mit dem wundersamen Floh-Ei aus Holz (wohl auch das älteste Stück der Sammlung) auf sich hat, dieses Geheimnis wird Dietberga Peter am Sonntag zur Eröffnung um 11 Uhr lüften.
Die Sonderausstellung im Stadtmuseum, Kirchstraße 4 bis 8, ist donnerstags von 16 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet; außerdem am Ostermontag von 14 bis 17 Uhr.
Gaby Kiedaisch, Fotos: gki
Ex Website von Vera† und Dagobert Hasenbank, 2011
Über unsere Leidenschaft
Unsere Sammlung vermittelt einen kleinen Überblick der Kulturgeschichte des Eierbechers als profanen Alltagsgegenstand. Die Sammelleidenschaft entstand, nach dem einige Eierbecher zum Teil aus Familienbesitz für Dekorationszwecke in der Küche angeschafft wurden.
Vielleicht waren die Römer die Erfinder des Eierbechers. Jedenfalls stammen die ersten bekannten Belege dieses Essgerätes aus dieser Zeit (Mosaik aus dem Jahre 40 v. Chr.).
Interesse weckte oft, woher kommt der Eierbecher, wie alt ist er, aus welchem Material ist er gefertigt oder welcher Firmenmarke kann er zugeordnet werden. (...)
Da Eierbecher als kleiner Gegenstand selten gemarktet sind, kann man nicht über alle Exemplare genaue Auskunft geben. Oft gelingt es uns aber über ähnliche Exemplare die Eierbecher zeitlich einzuordnen. Es gibt dieses Essgerät Eierbecher in vieltausendfacher Ausführung aus einigen Jahrhunderten, vor allem im europäischen Kulturkreis.
Sammler von Eierbechern gibt es weltweit. In Deutschland ist das Sammeln von Eierbechern als „anerkanntes“ Sammelgebiet erst am Ende des 20. Jahrhunderts in Erscheinung getreten.
Unsere Sammlung umfasst zurzeit über 4000 Exemplare und bietet eine breite Vielfalt. Ergänzt wird die Sammlung durch Eierkocher, Eierbereiter, Eiergestelle, Eierteller, Eierservice, Eierhalter, Eierwärmer oder auch Eierlöffel und Eieruhren, allerdings nicht als Hauptsammelobjekt.
Mitteldeutsche Zeitung, 9.Mai 2010
DDR-Design dem Vergessen entreißen
Plauener Spitzen vor bunten Plastikbottichen, dazu Hotelgeschirr «Rationell» in trauter Einheit mit Jenaer Glas - das junge Schweriner Unternehmen Formost will 20 Jahre nach der Wiedervereinigung mit einem Laden und Internetshop ostdeutsches Design samt seiner Macher dem Vergessen entreißen. «In der deutschen Designgeschichte klafft ein Geschichtsloch von 50 Jahren», ist Inhaber Matthias Kanter überzeugt. Ein Grund sei die kollektive Formgestaltung zu DDR-Zeiten, die Namen einzelner Designer wie Hedwig Bollhagen (1907-2001), Hubert Petras oder Margarete Jahny in der Anonymität habe verblassen lassen.
Geboren 1968 in der Bauhaus-Stadt Dessau (Sachsen-Anhalt), studierte Kanter Malerei in Dresden. Heute hat der zweifache Familienvater sein Atelier im mecklenburgischen Friedrichshagen nahe dem Künstlerhaus Schloss Plüschow (Nordwestmecklenburg). Ihn treibe keine DDR-Nostalgie um, sagt er. Doch Industrieprodukte von Weltrang, die heute teils noch oder wieder hergestellt würden und vor allem im Ausland gefragt seien, dürften nicht aus deutschen Kunstbüchern verschwinden, meint er. Formost habe sich daher auch die tiefgründige Recherche auf die Fahnen geschrieben. Doch die Idee eines ersten Ost-Design-Museums liegt seit Jahren auf Eis.
Als «Museumsshop ohne Museum» lobt der Berliner Journalist Günter Höhne die Schweriner Initiative. Höhne war von 1984 bis 1989 Chefredakteur der DDR-Fachzeitschrift «form+zweck» des staatlichen Amtes für industrielle Formgestaltung. Der Buchautor und Sammler gilt als Ost-Design-Experte. «Gestaltungsqualitäten, die historisch gewachsen und nicht gestorben sind, werden wiederbelebt», sagt er. Bester Standort für das geplante Museum wäre Wismar. Seit dem Jahr 2000 studieren dort wieder Produktdesigner in Tradition der früheren Fachschule für angewandte Kunst, die 1949 in der Hansestadt als erste DDR-Design-Schule gegründet worden und ab 1953 in Heiligendamm angesiedelt war.
FormOst habe nichts mit «Ostalgie» zu tun, betont auch Höhne. «Das Unternehmen bietet vielmehr Betrieben ein Podium, die tapfer durchgehalten haben.» Viele zeitlos zweckmäßige Produkte seien heute als Ost-Erfindung gar nicht mehr zu erkennen, da in der DDR fast alles ohne Namen des Designers auf den Markt kam. So auch die 1975 von Hubert Petras entworfenen Plastikbottiche. Die Kunststoff- Klassiker werden bis heute im sächsischen Ottendorf-Okrilla bei Dresden gepresst. Inzwischen allerdings mit mehr Farbpigmenten, die in der DDR zu teuer waren. «Doch im Prinzip sind die Bottiche nicht mehr besser zu machen», meint Höhne. Viele ostdeutsche Industrieprodukte seien anders als ihre West-Pendants für den dauerhaften Gebrauch entworfen worden und daher «eher praktisch als modisch orientiert» gewesen.
Bundesweit vermisse er eine fundierte deutsche Design- Geschichtsschreibung, kritisiert Höhne. «Dabei geht es doch um Dinge, die uns täglich berühren und daher prägen - wie die Plastekübel von Petras, Tassen einer Bollhagen oder Eierlöffel von Wilhelm Wagenfeld (1900-1990).» In Mecklenburg-Vorpommern könnte ein «Produktkulturmuseum» als echtes Novum und «Leuchtturm» für deutsches Design entstehen, meint der Experte. Formost-Gründer Kanter will vor allem die unvoreingenommene Jugend für zeitloses DDR-Design begeistern und junge Produkterfinder mit Traditionsherstellern zusammenbringen. «Eine Renaissance der Formgestaltung in Deutschland ist durchaus möglich», sagt er.
Grit Büttner
Link:
Lese dazu auch: Bewahren der DDR-Altagskultur aus Plaste
Leidenschaft Die Künstlerin Christa Klebor hat in den vergangenen 25 Jahren mehr als 2000 Bechergesammelt. Über ihr Hobby hat sie auch ein Buch geschrieben.
Wenn sie wollte, könnte sie ihr Frühstücksei mehr als fünf Jahre lang jeden Morgen aus einem anderen Eierbecher essen. Will sie aber nicht. "Ich bin gar nicht so versessen auf Eier", sagt Christa Klebor. Ihre Leidenschaft gilt dem Teil des Frühstücksgeschirrs, der für den Verzehr derselben gedacht ist. Mehr als 2000 Eierbecher hat die Cannstatterin seit 1985 gesammelt.
In Setzkästen und Vitrinen stehen Eierbecher aus Holz, Porzellan, Plastik und Metall neben Eierbechern, die mit dem Antlitz von Queen Elisabeth oder Lady Di verziert sind. Eierbecher in der Form eines Basketballkorbs, einer Henne oder einer Gießkanne finden ihren Platz neben edlen Designerstücken, die auf den ersten Blick gar nicht als Eierbecher zu erkennen sind. Den günstigsten hat Klebor für zehn Pfennig erstanden, das wertvollste Stück ist mehrere hundert Euro wert.
Fündig wird die Grafikdesignerin auf Flohmärkten, Reisen und in Museumsshops. Sie hat Eierbecher aus fast allen Ländern der Welt - mit Ausnahme von Japan: "Dort werden keine Frühstückseier gegessen." Auch in China sei die Suche schwierig, aber erfolgreich gewesen, erzählt Klebor und zeigt auf einen hässlichen, grell orangefarbenen Eierbecher aus Plastik.
Die meisten ihrer Eierbecher stammen aus Europa - und ganz viele aus Großbritannien. "England ist das Epizentrum des Eierbechers." In London, erzählt die gebürtige Bremerin, gebe es Läden, die nichts anderes führen und sogar Clubs, in denen sich Eierbecher-Sammler zusammenschließen. Dort hat Klebor einige besonders ausgefallene Exemplare gekauft, zum Beispiel Eierbecher für den großen Hunger, in denen gleich zwei Eier Platz haben. Andere haben auf einer Seite einen großen und auf der anderen einen kleinen Kelch - so kann sowohl ein Hühner als auch ein Gänseei daraus verzehrt werden.
Mit jedem neuen Eierbecher wuchs im Lauf der Zeit nicht nur Klebors Sammlung, sondern auch ihr Interesse an dem Thema. In Museen, Prospekten und bei Porzellan-Manufakturen sammelte sie Informationen über die Geschichte das Frühstücksgeschirr: "Eierbecher gab es schon im Römischen Reich." In Pompeji wurde ein silberner Eierbecher mit passendem Löffel gefunden. Danach gerieten Eierbecher in Vergessenheit und erlebten erst im 16. Jahrhundert in Adelskreisen eine Renaissance.
Damals wurden Eier übrigens nicht immer senkrecht in den Eierbecher gestellt: Auf einem Gemälde von Georg Flegel aus dem 17. Jahrhundert ist ein Zinnschälchen zu sehen, in dem ein Ei quer liegt. Eiweiß und Eigelb wurden mit Brotstreifen durch ein Loch in der Schale aufgetunkt, weshalb das Ei sehr weich sein musste. Die Eierbecher waren zu dieser Zeit kein Teil des Service, sondern Einzelstücke aus Gold und Silber, die mit Edelsteinen verziert waren und als Tischschmuck dienten. "Erst in den 1920er Jahren begannen die Manufakturen, Eierbecher im gleichen Design wie das restliche Geschirr herzustellen."
Dieses und andere Ergebnisse ihrer Recherchen hat Christa Klebor 2004 veröffentlicht. In ihrem Buch "Ein Thron für das Ei" hat Klebor Wissenswertes und Kurioses rund um den Eierbecher aufgeschrieben und mit Fotos von 400 Stücken aus ihrer Sammlung illustriert. Die 100 Exemplare des Buchs, die sie damals drucken ließ, sind längst vergriffen, es gibt das Werk inzwischen aber in digitaler Form.
Bis 24. Mai ist ein Teil der Sammlung im Ostereimuseum, Steigstraße 8, Sonnenbühl, zu sehen. Christa Klebor führt am Sonntag, 2. Mai, selbst durch die Welt der Eierbecher. Anmeldung unter 0 71 28/7 74.
Annina Baur
Website von Rita, 10. April 2010
Mein Hobby – Eierbecher sammeln
Wie ich zu meinem Hobby - sammeln von Eierbechern - gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich jetzt schon über 300 Stück. Ich habe sie in zwei Glasvitrinen und einer Hängevitrine „verstaut“.
Marion Pipe, 70, has been collecting egg cups for 36 years and now has 2,000 of all shapes and sizes squeezed into cabinets in her three-bedroom home in Milton Keynes. She will spend two days dusting them this Easter.
Picture: Geoff Robinson
SONNENBÜHL-ERPFINGEN. Wenn Christa Klebor auf Reisen ist, über Flohmärkte und durch Kaufhäuser streift, dann stellt sich bei ihr ganz von selbst der »Eierbecher-Blick« ein. Er ist ihr sozusagen zur zweiten Natur geworden. Seit gut 25 Jahren sammelt sie mit Leidenschaft alle Arten von Behältnissen fürs Frühstücksei.
Obwohl sie nur selten selbst ein gekochtes Ei verzehrt, hat sie so viele Eierbecher im Schrank, dass sie fünf Jahre lang jeden Tag einen anderen benutzen könnte: Gut 2 000 Exemplare zählt ihre Sammlung inzwischen und es werden ständig mehr. Rund 300 davon sind jetzt in der neuen Sonderschau »Standbein fürs Oval - kultige Eierbecher« im Ostereimuseum in Erpfingen zu sehen.
Die Stuttgarterin hat ihr Hobby zur Wissenschaft gemacht und die Kulturgeschichte des Eierbechers erforscht. Erste eindeutige Abbildungen gibt es bereits auf Mosaiken in Pompeji. Doch richtig in Mode kamen Eierbecher erst an den europäischen Adelshöfen des 17./18. Jahrhunderts. Auch Napoleon Bonaparte III. löffelte sein Ei aus einem goldverzierten Porzellan-Becher, der jetzt zu ihren Prunkstücken gehört und in Erpfingen zu sehen ist.
»Seit etwa 1920 wurden die Eierbecher passend zum Geschirr gestaltet«, berichtet sie, und gehörten in bürgerlichen Haushalten seither zum guten Ton. Sie selbst ist beim Sammeln völlig undogmatisch: »Ich nehme alles, was ich finde«, sagt sie und freut sich, dass ihr australische Freunde gerade einige Exemplare von »Down Under« mitgebracht haben.
Für ihre Passion ist sie bereit, das Portemonnaie zu zücken. Zwar ergattert sie immer wieder für ein paar Cent kreative Einzelstücke auf Flohmärkten. Doch für Designer- oder ausgewiesene Sammlerstücke müssen gelegentlich auch dreistellige Beträge hingeblättert werden. Insgesamt, so schätzt, hat sie bisher den Gegenwert eines Kleinwagens investiert, um ihre Sammlung auszubauen.
GEA
Eierbechersammlerin Martina Könnecke aus Leuna bekam im Juli 2009 von Freunden zu ihrem 50. Geburtstag ein Riesenei aus Styropor, das eigens für sie gedrechselt und liebevoll bemalt wurde. Hier sieht man wie aus einem Styroporblock ein Dekoei von 56 x 118 cm wurde.
BBC Home, 15. April 2009
Grand eggs-hibition
For many people they are just another part of the kitchen crockery. But for Ann Lanham, the humble egg cup has become a life-long passion, to the extent that she now owns over 1000 of them!
What do the FA Cup, Rupert the Bear, a three-pin plug and the presenters of Radio 4's Today Programme all have in common?
Answer: They all feature in Ann Lanham's amazing collection of egg cups.
In all, Ann has 1,190 different cups, but she estimates that with duplicates she has closer to 1,600 in total.
Her love affair with pocillovy - the hobby of egg cup collecting - started completely by accident whilst on holiday in Brighton, nearly 40-years-ago.
Sue McGregor and Tetley boys Ann has been collecting Ann's hobby has definitely got legs
as never seen before for nearly 40-years
"I just happened to see this egg cup and fell in love with it and I think that must have started it," recalls Ann. "I had no intention of starting a collection, I just bought them because I liked them."
Since then, through a combination of attending collectors fairs and boot sales, supermarket promotions and presents, Ann's cracking collection has grown and grown.
"My son and daughter both collect them for me and I'm trying not to now, but I can't resist if I see one I like!" Ann explains.
"We're trying to cut them down a bit and sell some of them, but it's very difficult to do that!"
Egg-straordinary!
All of the cups are catalogued in a folder, detailing their description, the date it was bought and how much was paid for it. Each one has been allocated a number, which is stuck to the inside of the cup.
They come in all shapes and sizes, ranging from Sooty, Mutley and Topcat, to promotions by Tetley and the Today Programme. There are plug-shaped ones, square ones, even one that looks like the FA Cup.
There's a real international flavour to Ann's collection too, with cups coming from as far a-field as Canada, Australia and South Africa.
"Some of the ones I've got are really old," says Ann.
"One lady gave me four which we have dated back to about 1880, which are pale green and were given to her by her grandmother."
Hard boiled hobby
They may be small, but egg cups can be bought and sold for quite a substantial amount.
"Some are worth a lot of money," says Ann. "The Sooty ones I used to buy for 20p, but at an antique fair a lady said to me the green ones were worth £25 each.
"Both my husband and I love Moorcroft Pottery and I had some money given to me and we went to their place up at Stoke-on-Trent.
Each egg cup is numbered Cups come from as far Ann's egg cups come in all
and catalogued as Australia and Canada shapes and sizes
"They brought one in particular out and although it is not personally signed, I did pay £25 for it. I think that's about the most I've ever paid for an egg cup."
With so many to choose from, does Ann have a favourite? "I don't think I have, I just love all of them," she replies. "I don't think I've got a favourite because I've collected them for so long."
And does she ever use them at breakfast time?
"Oh no," she exclaims. "I've got some Portmeirion ones which we use if we want to have an egg! But these are never used."
Do you have an unusual collection or hobby that you would like to tell us about? E-mail essex.online@bbc.co.uk with your story.
(...) Kein gekochtes Ei bleibt von alleine stehen, um sich köpfen und auslöffeln zu lassen. Da ist neben dem geeigneten Besteckteil ein besonderes Gefäß nötig; schon in der Zeit vor Christus wurde daher der Eierbecher erfunden. (...)
Knapp 1000 schöne, kitschige und skurrile Spielarten des profanen Gebrauchsgegenstandes zeigt der Krefelder Sammler Carl-Ludwig Riedel zurzeit im Kaufhof am Ostwall. Viele hübsche Geschichten ranken sich um die Präsentation des Frühstückseis. Eierbecher-Fotos von Werner Meyer vervollständigen die Schau.
"Vor 40 Jahren habe ich mit dem Sammeln angefangen; Freunde unterstützen mich heute", erzählt Lebensmitteltechnologe Riedel. "Ein Stadtwappen-Becher aus Leutenberg in Thüringen war der Auslöser. Das Souvenir hat zehn Pfennige gekostet und ist weiß, mit einem blau-rot-goldenen Emblem." Ein weiterer Grund für diese Sammel-Leidenschaft: "Ich finde die Gegenstände von der Form her schön."
Carl-L. Riedel sammelt Eierbecher. Der Lebensmitteltechniker mag die Form
Exemplare aus Silber, Messing, Marmor, Holz oder Glas finden sich in Riedels Sammlung. Aus Kayserzinn, made in Krefeld, ist der wertvolle Jugendstil-Eierbecher. "Schade, dass unsere Stadt wohl keinen eigenen Becher vorzeigen kann", findet der Sammler.
Die Stadtwappen-Becher füllen Regale. Andere Mini-Behältnisse zeigen Motive aus aller Welt. Sie stammen aus Schweden, Saudi-Arabien und Südkorea, zeigen Korsika oder die Niagara-Fälle. Der wohl erste Eierbecher der Zivilisation ist nur noch auf dem Foto eines römischen Mosaiks zu sehen. Es wird auf die Zeit von 40 vor bis 300 nach Christus datiert und wurde in der Nähe von Antiochia gefunden. "Die Römer mochten die Eier als Vorspeise mit gebackenen Artischocken und Schweinsfüßchen." (...)
De Nieuwsbode Zeist, 8. April 2009
ZEIST - Vijfendertig jaar geleden zag Ria van Leeuwen uit Zeist een kalender van de Nutsspaarbank met een plaatje van een hele verzameling eierdoppen. Dat vond ze zo leuk dat ze meteen besloot om zelf ook eierdoppen te gaan sparen. Inmiddels heeft ze een grote verzameling. ''Misschien wel 1200 stuks, maar ik tel ze niet''.
Ria van Leeuwen heeft de eierdopjes achter glas. Scheelt afstoffen…
Foto: H. Siersma - De Nieuwsbode Zeist
Zelf werkte Van Leeuwen heel lang in een rusthuis en haar man had een baan in een serviceflat. ''Het is natuurlijk moeilijk om iets te vragen, maar een eierdopje durfde ik nog wel eens te vragen. En ook mijn man kwam regelmatig met iets leuks thuis.''
Bij sommige eierdoppen heeft Van Leeuwen ook een verhaal. Zo heeft ze een bijzonder setje met dat nog van haar overgrootmoeder is geweest. En ze heeft een eierdop die nog door Koningin Beatrix is gebruikt.
Bijzonder zijn ook de eierdopjes die ze zelf -en anderen voor haar- in het buitenland hebben verzameld. ''In sommige landen heb je een echte eierdoppencultuur, in andere landen gebruiken ze helemaal geen eierdoppen.'' Van Leeuwen heeft eierdopjes uit onder meer Griekenland en Rusland.
Ook de verscheidenheid in materialen is groot. Ze heeft eierdopjes van porselein, bakeliet, zilver, emaille -uit een ziekenhuis- en ook van hout.
De ouderdom van de dopjes vindt de verzamelaar niet zo belangrijk. Ze heeft bijvoorbeeld op vakantie in Oostenrijk nog maar kort geleden een modern setje gekocht. De mooiste dop die ze heeft is wel heel oud: het is een eierdopje in de vorm van een zwaantje, van Engelse makelij.
Sommige setjes zijn dubbel, dus kan ze eventueel ook dopjes ruilen met een ander die ook een verzameling heeft. Als de dop maar heel is. Ze heeft namelijk ook wel eens via de post een ruil gedaan en toen was het dopje dat ze kreeg stuk.'' Daar heb je dus niks aan'', zegt ze.
En toch verzamelt van Leeuwen helemaal niet zo actief, want ze heeft een nog grotere hobby: haar tuin.
Die 77-jährige Überlingerin Magdalena Bühler liebt ihr morgendliches Drei-Minuten-Ei, dabei ist für sie das ganze Jahr Ostern. In Vitrinen und Schränkchen hat sie an die 1400 historische Eierbecher in Silber, edlem Porzellan bis vermeintliche kitschige wie Osterhäschen mit Blümchen, eine Geisha sowie politische „Eierköppe” wie EX- Minister Norbert Blüm und andere gesammelt.
Keine Konkurrenz ist für die einstige Überlinger Bürgermeister-Sekretärin eine Sammlerin aus Norddeutschland, die es „gerade” auf 750 Eierbecher bringt und meint damit die „Größte” zu sein. Die große Leidenschaft des Sammelns, das Stöbern auf Flohmärkten, Auktionen oder Kruschtläden, scheint für Magdalena Bühler vorbei, doch ihre Freunde, Verwandten mit Enkeln bessern nach, ein Mitbringsel zu Ostern.
Vor 41 Jahren fand Magdalene Bühler auf dem Dachboden der Schwiegereltern einen silbernen Jugendstil-Eierbecher mit Goldrand. Den hatte die Mutter ihres Mannes laut Inschrift 1895 zur Taufe geschenkt bekommen. Für Magdalena der Grundstock die Faszination pur und heute wohl eine der größten Eierbecher-Sammlungen. Dazu gehört ein zusammensteckbarer russischer Doppel-eierbecher mit Adler, der vermutlich zum Reisegepäck eines Großfürsten gehörte. Neben ihm steht in der Vitrine ein verschnörkeltes dunkles Kupfergebilde, das an die Sammlung im Topkapi-Palast in Istanbul erinnert. Und wieder daneben ein filigraner Wachteleierbecher aus England.
Eine Top-Rarität ist aus dem 1. Weltkrieg eine kleine Granaten- hülse aus dem Elsass, die zum Eierbecher mit Beinchen mit Wappen mit Inschrift:” St. Jean Pied de Port” umfunktioniert wurde. Die weiteren erlesenen Stück aus Porzellan kommen aus Frankreich „Sevres” mit Jahreszahl 1890 sowie Meissen 1900 mit Blumendekor. In der Sammlung auch Eierbecher aus Persien mit Emaille- Mosaiken, Japaner mit Tuscheschriftzeichen und Reiskörnern, Art- Deco der 20er Jahre, Plaste aus der EX-DDR sowie ein aufblasbarer für den Camping-Urlaub. Und immer wieder vermeintlich kitschiges mit Häschen, Hühnchen, Schwan oder Eichhörnchen und andere dekorative Tierchen. Aus dem Erzgebirge kommen Eierbecher mit Schneeglöckchen, Primeln oder anderen Frühlingsblumen. Selbst eine Geisha hütet das Ei und der ehemalige CDU- Bundesarbeitermister Norbert Blüm bekommt eines auf den Kopf. In der Zeit wohl gänzlich vertan hat sich der Weihnachtsmann mit Rotem Mantel, der einen Eierbecher hütet anstatt einen Sack mit Spielsachen für die Kleinen.
Zu Ostern suchen sich die Enkel und Gäste, so Magdalena Bühler, aus der Sammlung einen Eierbecher für das Frühstücksei aus. Nach dem Humoristen Wilhelm Busch heißt es: „Ein jeder weiß, wer es auch sei, gesund und stärkend ist das Ei”. Danach bleiben die Eierbecher- Raritäten bis zum nächsten Osterfest in den Vitrinen.
(Bilder: Fritjof Schultz-Friese)
Das älteste Modell stammt aus dem 19. Jahrhundert. Für Hörter ist aber nicht nur wichtig, die Becher zu besitzen: "Man muss auch herausfinden, wo sie herkommen", sagt der 65-Jährige.
Leidenschaftlicher Sammler: Christian Hörter zeigt im Museum
Aschenbecher rund 1000 seiner Eierbecher
Sein erstes Sammlerstück fand er mit Zufall auf einem Flohmarkt. Mittlerweile beansprucht die die gesamte Kollektion ein eigenes Zimmer im Hörterischen Haushalt.
Zirka 1000 Becher sind - passend zur Osterzeit - ab dem 20. März im Museum Aschenbrenner in Garmisch-Partenkirchen zu sehen.
Seit 1990 steht Katja Bergjürgen auf Eierbecher aus aller Welt. Die Leidenschaft kam mit Ehemann Martin ins Haus. Als die heute 37-Jährige nämlich ihre Aussteuer ins Auge fasste, konnte sie sich für kein Eierbecherformat endgültig entscheiden. "Es haben mir zu viele gefallen", lacht sie über die Initialzündung für ihr Sammelabenteuer. Statt mehrfach das gleiche Modell zu kaufen, erwarb Katja Bergjürgen sechs verschiedene Becher. Für ihre Sammelwut greift die Altenpflegerin heute schon längst nicht mehr selbst ins Portemonnaie.
Jeder, der ihr eine Freude machen will, bringt von einem Ausflug ein entsprechendes Erinnerungsstück mit. Ihre Eltern überraschten sie zum Beispiel nach einer China-Reise mit Eierbechern aus grüner Jade. Die Schwiegereltern steuerten den bereits erwähnten Oranje-Becher aus den Niederlanden bei.
Selbst gebastelt
Besonders hängt ihr Herz an selbst gebastelten Mitbringseln für den Frühstückstisch. Seit Weihnachten schielt zum Beispiel ein Elch aus Holz und Filz, den eine Arbeitskollegin im Behindertenwohnheim für Katja Bergjürgen anfertigte, nach jedem Ei auf seinem Haupt. Ein ganz ausgefallenes Stück bescherte ihr der nach Hamburg "ausgewanderte" Halterner Designer Olaf Wördehoff. Sein Becher besteht aus einem Rasierpinsel, auf dem das Ei bis zum Auslöffeln weich und bequem Platz nehmen kann. Wer mag, kann sich danach noch vom Haarwuchs befreien.
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DER AUTOR
Silvia Wiethoff
ZUM ARTIKEL
*
Erstellt:
20. März 2008, 14:21 Uhr
Aktualisiert:
20. März 2008, 14:36 Uhr
*
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Von Florian Groeger
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Bei Bergjürgens kommt kein Ei ohne Becher auf den Tisch - Halterner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.halternerzeitung.de/staedte/haltern/Bei-Bergjuergens-kommt-kein-Ei-ohne-Becher-auf-den-Tisch;art900,214443#plx243047861
Halterner Zeitung de, April 2008
Jeder, der ihr eine Freude machen will, bringt von einem Ausflug ein entsprechendes Erinnerungsstück mit. Ihre Eltern überraschten sie zum Beispiel nach einer China-Reise mit Eierbechern aus grüner Jade. Die Schwiegereltern steuerten den bereits erwähnten Oranje-Becher aus den Niederlanden bei.
Selbst gebastelt
Bei Bergjürgens kommt kein Ei ohne Becher auf den Tisch - Halterner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.halternerzeitung.de/staedte/haltern/Bei-Bergjuergens-kommt-kein-Ei-ohne-Becher-auf-den-Tisch;art900,214443#plx411494009
Bei Bergjürgens kommt kein Ei ohne Becher auf den Tisch - Halterner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.halternerzeitung.de/staedte/haltern/Bei-Bergjuergens-kommt-kein-Ei-ohne-Becher-auf-den-Tisch;art900,214443#plx692145415
Bei Bergjürgens kommt kein Ei ohne Becher auf den Tisch - Halterner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.halternerzeitung.de/staedte/haltern/Bei-Bergjuergens-kommt-kein-Ei-ohne-Becher-auf-den-Tisch;art900,214443#plx692145415
Seit 1990 steht Katja Bergjürgen auf Eierbecher aus aller Welt. Die Leidenschaft kam mit Ehemann Martin ins Haus. Als die heute 37-Jährige nämlich ihre Aussteuer ins Auge fasste, konnte sie sich für kein Eierbecherformat endgültig entscheiden. "Es haben mir zu viele gefallen", lacht sie über die Initialzündung für ihr Sammelabenteuer. Statt mehrfach das gleiche Modell zu kaufen, erwarb Katja Bergjürgen sechs verschiedene Becher. Für ihre Sammelwut greift die Altenpflegerin heute schon längst nicht mehr selbst ins Portemonnaie.
Jeder, der ihr eine Freude machen will, bringt von einem Ausflug ein entsprechendes Erinnerungsstück mit. Ihre Eltern überraschten sie zum Beispiel nach einer China-Reise mit Eierbechern aus grüner Jade. Die Schwiegereltern steuerten den bereits erwähnten Oranje-Becher aus den Niederlanden bei.
Selbst gebastelt
Besonders hängt ihr Herz an selbst gebastelten Mitbringseln für den Frühstückstisch. Seit Weihnachten schielt zum Beispiel ein Elch aus Holz und Filz, den eine Arbeitskollegin im Behindertenwohnheim für Katja Bergjürgen anfertigte, nach jedem Ei auf seinem Haupt. Ein ganz ausgefallenes Stück bescherte ihr der nach Hamburg "ausgewanderte" Halterner Designer Olaf Wördehoff. Sein Becher besteht aus einem Rasierpinsel, auf dem das Ei bis zum Auslöffeln weich und bequem Platz nehmen kann. Wer mag, kann sich danach noch vom Haarwuchs befreien.
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DER AUTOR
Silvia Wiethoff
ZUM ARTIKEL
*
Erstellt:
20. März 2008, 14:21 Uhr
Aktualisiert:
20. März 2008, 14:36 Uhr
*
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Bei Bergjürgens kommt kein Ei ohne Becher auf den Tisch - Halterner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
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Auf den Eierbecher gekommen
Gespräch: Dieter Hartmann, Eierbechersammler aus Leidenschaft
Manche sammeln Briefmarken, Bierdeckel oder Plüschtiere. Der Künstler Dieter Hartmann hat jedoch eine ganz andere Sammelleidenschaft gefunden: Eierbecher. Im Gespräch mit der Amberger Zeitung verrät der vielseitige Künstler und Sammler wie er darauf kam.
Wie kommt man denn auf die Idee, Eierbecher zu sammeln?
Eine kinderreiche Familie kann nicht immer zum Essen in ein Hotel gehen. Also haben wir in den 80er Jahren einen Wohnwagen gekauft und sind durch die Lande gezogen. Irgendwann fehlten die Eierbecher. Die wurden gekauft. Später entdeckten wir die Flohmärkte. So wurden es immer mehr, ohne dass wir es so richtig gemerkt haben.
Ich hab kein Vermögen für die Sammlung ausgegeben, ich hab sie mir schenken lassen oder hab sie auf Märkten oder kleinen Läden gefunden. Extra zu Versteigerungen gehe ich nicht.
Gibt es einen Lieblingseierbecher?
Ja, einen wunderschönen, den mir meine Frau geschenkt hat. Ich habe drei oder viermal das Rauchen aufgehört. Nachdem es endgültig geklappt hat, schenkte sie mir einen wertvollen silbernen Eierbecher mit ziseliertem Paar von Hahn oder Henne. Er dürfte so hundert Jahre alt sein und ist wohl auch das wertvollste Stück meiner Sammlung.
Welcher ist für sie der lustigste Eierbecher?
Der L-egg-mich-Eierbecher, die freche Maske, die die Zunge rausstreckt, während sie das Ei hält. Oder auch der Computereierbecher, den meine Enkelin kreiert hat.
Was bedeutet das Sammeln von Eierbechern für sie?
Für mich ist es reizvoll, weil es eine weitere Facette des kreativ-künstlerischen Lebens ist. Meine Erfindung der Eierbecherlegehenne ist eben einmalig! Ich kenne keinen Künstler, der die erfunden hat.
Marielouise Scharf
RP ONLINE, 28. Februar 2008
Die besondere Osterausstellung: Heimatmuseum Bislich zeigt eine beeindruckende Bechersammlung des Krefelders Dr. Carl Ludwig Riedel. Der ist Mitglied im „Egg Cup Collectors Club“.
Professoren und Grafen, Könige und Herzöge scheinen Eier als Leib- und Magenspeise zu schätzen. Wie sonst könnte es sein, dass ein Prof. Rainer Schade (Leipzig) sich 1999 einen liegenden Eierbecher „für Querdenker“ patentieren ließ. Was er nicht wusste: Bereits um 1700 hatten Reisende schon Doppeleierbecher dabei, mit dem man durch einfaches Umdrehen sein Ei sowohl stehend als auch liegend genießen konnte. Der Inhalt wurde nicht selten mit hinein getunkten „Brotfingern“ geschlürft.
„Endlich mal ein Mann, der Eierbecher sammelt“, soll aufatmend Graf Friedrich zu Eulenburg, Kleve, selbst begeisterter Bechersammler, gesagt haben, als er vor Jahren per Zufall auf eine verwandte Seele traf: Dr. Carl Ludwig Riedel (61), langjähriges, passioniertes Mitglied des englischen „Egg Cup Collectors Club“, hat in 38 Jahren rund 950 Stück zusammen getragen. Die Sammlung stellt er jetzt als Leihgabe dem Heimatmuseum Bislich zur Verfügung.
Kostbare Stücke kosten bis zu 3000 Euro. Ganz ausgefallene Modelle sind zu sehen. Die Auswahl reicht vom „Suzie-Wong“-Vogel aus Plastik (Hongkong) bis zurück zum kostbaren Cloisonné-Becher von Fabergé mit anschraubbaren Füßen. Eine besondere Errungenschaft ist der Bürstenbecher, den das Blindenhilfswerk Berlin aus gestylten Spülbürsten macht. Aus der Seidenstadt Krefeld hat Riedel Sie-Knöngels (Seidenknäuel) mitgebracht mit aufgezogenen Mustern aus alten Krawatten. Gezeigt wird auch teils liebenswerter Kitsch aus Keramik: Froschkönig, Hase oder Minikuh. Dazwischen ein grünes Huhn, Modell Sonja, aus der DDR; dort lehrte Riedel an der Ostberliner Uni, bis er 1986 Leiter der milchwirtschaftlichen Lehr- und Untersuchungsanstalt Krefeld wurde. Doch jede Sammlerleidenschaft braucht Initialzündung: Hier war es 1968 in einem Berliner Gebrauchtwarenhaus ein Becher mit Stadtwappen von Leutenberg/Thüringen für 10 Pfennig. „Von da an ging ich nur noch mit Sammleraugen durch die Welt“, so Riedel.
Wappeneier mag er bis heute am liebsten. In einem Abriss zur Kulturgeschichte des Eierbechers stellt Riedel fest, dass Germanen nichts von solchen Tischsitten hielten. Griechische Pfau- und Nilgans-Ei-Fans futterten auch eher ohne Becher! In Chile benutzt man heute noch keine. Römer und mittelalterliche Herzöge besaßen bereits solche aus Silber.
Kitschig, edel, kurios: Eierbecher im Amberger Stadtmuseum
Im Amberger Stadtmuseum wurde eine neue Ausstellung rund ums Ei, passend zum bevorstehenden Osterfest eröffnet. Dieter Hartmann sammelt Eierbecher aus Leidenschaft, 1400 seiner raren, kuriosen, edlen oder einfach nur schönen Stücke, zum Teil mit Inhalt, sind zu sehen.
Darunter etwa der „Ei-ffelturm“ en miniature, aus Draht gefertigt, liebevoll mit Porzellanfarben bemalte Becher und sogar die Eierbecherlegehenne. In ihrer Laudatio spielte Ute Domeyer, Fränkin wie Hartmann, mit den Worten. Man glaubt gar nicht, wie oft das Wort „ei“ in anderen Wörtern versteckt ist: ei-ns, zw-ei und dr-ei – überall findet man das „ei”.
Rund 1400 Eierbecher sind bis zum 30. März im Stadtmuseum zu sehen
Sammler Hartmann vergaß nicht, sich bei Hausherrin Edith von Rauchbauer und ihrem Team zu bedanken, aber auch bei den vielen weiteren Helfern. Für sie alle gab es natürlich auch etwas mit „ei”, nämlich einen Eierlikör.
Danach führte der Sammler durch die Ausstellung und erzählte mach interessante Anekdote zum Thema.
Die Ausstellung ist noch bis zum 30. März zu den Öffnungszeiten des Museums zu besichtigen.
Hartmut Fabricius hat ein ungewöhnliches Hobby: Er sammelt das Frühstücks-Zubehör weltweit
Ilsfeld - Dinosaurier, Kühe, Schweine, Hasen, Enten und Gänse oder Jeanshosen als Eierbecher – Hartmut Fabricius aus Ilsfeld besitzt davon an die 400. „Eigentlich war eine Sammlung gar nicht beabsichtigt“, sagt er. Aber auf der Suche nach einem Geburtstagsmotto Anfang der 90er Jahre stieß er neben den ganz einfachen bunten Plastikeierbechern aus seiner Kindheit auf weitere aus einer Haushaltsauflösung in der Familie.
„Mit rund 20 Eierbechern lud ich zur ersten Eierbecherausstellung ein“, sagt der 42-Jährige und lacht über den damaligen Einfall. Was das ausgelöst habe, damit habe er nie gerechnet. Die Gäste haben die unterschiedlichsten Eierbecher mitgebracht. Danach seien zu sämtlichen Anlässen welche dazugekommen. „Irgendwann habe ich in jedem Laden und in allen Urlaubsländern nach Eierbechern Ausschau gehalten“, sagt der Sammler.
Hartmut Fabricius weiß, dass die vielen unterschiedlichen
Eierbecher nur einen individuellen Wert haben (Foto: Ute Knödler)
Er zeigt einen hellblauen Gockel-Eierbecher aus der ehemaligen DDR, „im ganz typischen Sonja Plastik“-Stil oder einen mit dem Bild der englischen Königin Elisabeth. „Heute ärgere ich mich, dass ich nicht weitere aus der ’Royal-Familiy-Serie’ gekauft habe“, meint Fabricius. Auch aus Bulgarien, Malta, Frankreich und Österreich besitzt er Eierbecher, teilweise sogar mit der Landesflagge. Ganze Sets, mit Salzstreuer auf einem kleinen Tablett, zieren die alte Pfaff-Nähmaschine im Wohnzimmer des Heilerziehungspflegers.
Die „Casablanca-Serie“, das sind die mit Beinen, als Gärtner, Putzfrau, auf einer Waage, dem Roller oder auf Skiern, stehen separat auf einem Wandregal. Die „Tiere“ stehen auf der Fensterbank zwischen den Blumen, hölzerne, teils mit Bauernmalerei oder die aus Metall, stehen im Regal neben oder auch vor den Büchern.
In der Küche, auf der Ablage in der Toilette oder auf seinem Schreibtisch sind Eierbecher zu finden. Nur an seinem Arbeitsplatz bei der Stiftung Lichtenstern in einer Außenwohngruppe für Menschen mit einer Behinderung, sind keine zu finden. „Das Kollegium möchte das nicht“, bedauert der Ilsfelder ein bisschen.
Osterdekoration Kreative Freunde haben ihm aus Wolle, Papier oder Pappmaché welche gebastelt oder auch originelle Eierwärmer gestrickt. Manchmal werde er von Besuchern gefragt, warum er die Osterdekoration das ganze Jahr über stehen lasse oder seinen Hausrat nicht in Schränken aufbewahre, erzählt er schmunzelnd. Einen halben Tag braucht er, um alle abzustauben. „Da geht immer mal wieder einer kaputt“, sagt er. Für sein Frühstücksei sucht er sich jedes Mal einen anderen Becher aus. Doch zwei Drittel seien ungeeignet zum Ei-Essen. „Ich glaube, früher waren die Eier größer.“
Ute Knödler
Gefunden auf der Website Sirias Paradies und mehr, 20. November 2007
Sammelleidenschaft IV
Die Bloggerin Siria stellt ihre Sammlungen vor und scheibt:
Aus der Aussteuer (1913) meiner Großmutter stammte das erste Paar Eierbecher. Das wuchs sich aus.... | Und mit Hahn und Hennen schneidet man das Ei auf.
|
Mitteldeutsche Zeitung, 22. August 2007
Schwerin-Mueß/ddp. In ihrer Schweriner Zwei-Zimmer-Wohnung haben Vera† und Dagobert Hasenbank mittlerweile mehr als 2000 Eierbecher zusammengetragen. Ab Sonntag (26. August) ist ein Teil der stattlichen Sammlung, die auch ein Stück Kulturgeschichte aus mehreren Jahrhunderten ist, im Mecklenburgischen Volkskundemuseum Schwerin-Mueß zu sehen. Zum ersten Mal öffnen die Schweriner dann die Türen zu ihrer Eierbechersammlung für ein großes Publikum.
In ihrer Wohnung reichen die Regale mittlerweile nicht mehr aus, die Eierbecher zu fassen. Es gibt alle Formen, Materialien, Größen, Farben, die man sich vorstellen kann. Manche Eierbecher sind gar nicht als solche zu erkennen. «Anfangs wurden die Eier ja quer aufgeschnitten. Und wurden noch fast roh ausgelöffelt. Entsprechend war auch die Form. Das waren meist Teller mit mehreren entsprechenden Auswölbungen», erzählt Dagobert Hasenbank.
Dagobert Hasenbank hält in seiner Wohnung in Schwerin einen
Schwanenservice-Eierbecher aus Meissner Porzellan (v.l.), einen
deutschen Eierbecher mit Salzstreuer aus dem 20. Jahrhundert,
den Werbe-Eierbecher einer deutschen Schokoladenfabrik um 1930,
den Eierbecher aus den Flugzeugen der Zivilen Luftfahrtbehörde
Chinas um 1950, einen Eierbecher mit der Stadtwerbung von Güstrow
aus der Zeit vor 1945 und einen handbemalten Holzeierbecheraus
dem Erzgebirge um 1950. (Foto: dpa)
Seit fast 40 Jahren befassen sich Eva und ihr Mann mit der Eierbechergeschichte. Los ging es damals mit ein paar alten Eierbechern der Eltern. Jetzt stöbern sie auf Flohmärkten, Bekannte bringen neue Exemplare aus dem Urlaub mit. Ihr ältestes Exemplar stammt aus dem Jahr 1860 aus dem Haus Villeroy&Boch. Der Eierbecher ist mit Reliefdekor und Platinauflage verziert und stand zwischen allerlei Krimskrams auf einem Flohmarkt in Lübeck.
«Aber die Eierbechergeschichte reicht noch viel weiter zurück. Erfunden wurde er wohl in England, aber auch Italien ist möglich. Da gibt es ein Mosaik aus Antiochia», erzählt die pensionierte Lehrerin.
Inzwischen steht bei ihr zu Hause auch ein ganzes Regal voller Bücher rund ums Ei. Haben die Hasenbanks mal wieder ein ganz besonders interessantes Exemplar auf einem Flohmarkt erstanden, dann werden zu Hause anschließend die Bücher gewälzt. Wo kommt er her, wann wurde er gefertigt, von wem, aus welchem Anlass? Auf fast alle Fragen finden sie eine Antwort.
Ihre Eierbecher sind aus Holz und verschiedenen Legierungen, und auch viele aus Porzellan. Alle namhaften Manufakturen hätten in gewisser Weise auch Eierbechergeschichte geschrieben, sagt Vera Hasenbank. Eine Meißner Sammlung aus dem Besitz eines gewissen Hans Rainer Pisoke wurde gerade versteigert. "Da konnten wir aber finanziell nicht mithalten. Will ich eigentlich auch gar nicht. Mich interessiert mehr die Geschichte eines Eierbechers, nicht so sehr sein Wert. Ein Eierbecher muss mit mir reden, dann kauf ich ihn», erklärt die 59 Jahre alte Sammlerin.
Inzwischen scheinen auch Eierkocher, Eierwärmer, Eieruhren, Eierlöffel mit ihr zu reden. Die ganze Wohnung ist voll davon. Ein paar Eierlöffel beschäftigen die Hasenbanks gerade besonders. Die gehörten einst einer gewissen Mieze Schellmann. Die soll die legendäre «Süße Ecke» in Swinemünde und Heringsdorf betrieben haben. Aber wo genau befanden sich diese beiden Restaurants? Stehen die Häuser noch, wenn ja, wie werden sie heute genutzt und gibt es zu den Löffeln womöglich auch Eierbecher? Demnächst wollen die Hasenbanks mal hinfahren, um vor Ort vielleicht jemanden zu treffen, der ihnen weiterhelfen kann.
Jürgen Drewes
Landeshauptstadt Schwerin, Pressemitteilung, 9. Juli 2007
"Der Diwan des Hühnereis"
eierbecher – skurrile Spielarten eines Alltagsgegenstandes
Im Kunstkaten des Freilichtmuseums Schwerin-Mueß wird am 26. August eine Sonderausstellung eröffnet, in der die Sammlung von unterschiedlichsten Eierbechern aus dem Besitz der Familie Hansenbank vorgestellt wird.
Klein, praktisch und ein Muss auf jedem europäischen Frühstückstisch – der Eierbecher. Dass dieser profane Alltagsgegenstand eine interessante Kulturgeschichte und eine verblüffende Designvielfalt vorzuweisen hat, ist manch einem Feinschmecker vielleicht gar nicht so bewusst, wenn er nur darüber befindet, ob er das Ei lieber hart oder weich genießen möchte.
Dabei lassen sich die Sinnesfreuden durchaus erweitern, wenn man das Frühstücksei besonders präsentiert. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, nur passen muss es. Schon im alten Rom kannte man 40 vor Christi die kleinen Dienstleister. Zwar ließen sie sich dann einige hundert Jahre nicht mehr nachweisen, tauchten dafür aber im 17. Jahrhundert als Preziosen in größtem Prunk auf adligen Tafeln wieder auf. Silberne und goldene Eierbecher wurden bei seinerzeit berühmten Goldschmieden in Frankreich und Augsburg in Auftrag gegeben. Die Porzellanmanufakturen produzierten seit etwa Mitte des 18. Jahrhunderts die gewissen Becherchen, die nunmehr ihren Platz in mit Samt ausgeschlagenen und Leder überzogenen Kästchen fanden und als „Mundzeug“ bezeichnet wurden. In bürgerlichen Haushalten waren die Eierbecher Bestandteil des einheitlich gemusterten Serienservices. Später wurden sie hinsichtlich der Material- und Gestaltungsfülle zu „Individualisten des Hausrates“ und zu „Kult“ -Objekten für Designer, Kitschliebhaber, Souvenirjäger und Sammler. Die aus mehreren tausend Objekten bestehende Sammlung der Familie Hasenbank ist ein Beweis dafür!
Bereits in den 70er Jahren begannen Vera und Dagobert Hasenbank aus Schwerin mit dem Sammeln mannigfacher Eierbecherformen für die Dekoration der eigenen Küche. Die eigentliche Sammelleidenschaft packte beide dann um 1990. Heute umfasst die Sammlung mehr als 2.200 Exemplare.
Kaum jemand achtet beim Frühstück auf die Vielfalt der Eierbecher, die klein und praktisch auf keinem Tisch fehlen. Hierbei lassen sich mindestens sieben verschiedene Formen unterscheiden. Nur 2 bis 3 Zentimeter hoch ist die Tellerform, die häufig Bestandteil eines Speiseservices ist. Das Ei findet in einer kraterförmigen Erhebung seinen Platz, während der Rand mit verschiedenen Dekoren versehen werden kann. Klare und einfache Formen kennzeichnen die Becherform, die zumeist niedriger als ein Eierbecher in Kelchform ist.
Ringförmige Eierbecher sind tailliert und hohl. Oftmals sind sie so geformt, dass auf der einen Seite ein kleineres und beim Umdrehen des Eierbecher ein größeres Ei seinen Platz findet. Häufig können sie auch als Serviettenhalter benutzt werden. Klobiger wirken die sogenannten „Kegelstümpfe.“ Von beiden Seiten nutzbar sind die „Double Egg Cups“ mit einer Höhe von 9 Zentimeter und Durchmesser von zirka 7,5 Zentimeter, die bereits 1840 bis 1860 in England für den amerikanischen Markt hergestellt wurden. In der größeren Hälfte kann das Ei bis zum Verspeisen warm gehalten werden bzw. man benutzt diese für Puteneier. Die Palette der Eierbecher in Form von Figuren und Objekten scheint unendlich zu sein. Kunstvoll oder auch kitschig gestaltete Köpfe, Tiere oder Fahrzeuge werden in Hohlformen ausgegossen, die sich als Eierbecher eignen.
Die Sonderausstellung zeigt die Vielfalt und die Entwicklung der Formen und Materialien von Eierbechern. Vorgestellt werden kostbare Exemplare für gehobene Ansprüche sowie Eierbecher für den täglichen Gebrauch. Die Kollektion wird ergänzt durch Eierkocher, Eierwärmer und Informationen rund um das Eierkochen.
Vera Hansenbank organisiert zur Ausstellungseröffnung am 26. August um 15 Uhr eine kleine Eierbechertauschbörse. Wer seinen eigenen Eierbecher gegen einen anderen tauschen möchte, oder einen Neuen erwerben will, findet hier sicherlich den richtigen Partner. Darüber hinaus werden während der Ausstellungszeit Veranstaltungen angeboten, bei denen Vera Hasenbank über Interessantes rund um den Eierbecher berichten wird.
"Das Gelbe vom Ei" - Kleinkunst in einer großen Eierbecherkollektion
08.04.07 - Fulda-Neuenberg - „Becher“ ist eine gelinde Untertreibung für das kunstvolle Gebilde aus filigranem Porzellan, den vergoldeten Untersatz oder das marmorne Gefäß, die allesamt nur für den Zweck kreiert wurden, ein profanes Ei zu halten. Fast 500 Einzelstücke, weit unterschiedlicher als das, was sie tragen sollen - sind im Lauf der Jahre in den Vitrinen der Fuldaer Journalistin Gabriele Weigand-Angelstein zusammengekommen. „Es fasziniert mich, in welcher Farben-, Form und Materialvielfalt ein solch banaler Alltagsgegenstand daherkommen kann“, erklärt die passionierte Sammlerin.
Ein hoffnungsloser Versuch, die Wahl des Objekts ihrer Begierde rational zu begründen. Denn kein echter Sammler hat eine wirklich plausible Erklärung dafür, dass es ihn oder sie bei bestimmten Gegenständen in den Fingern juckt, der Blick etwas Gieriges und Glasiges bekommt und die Vernunft verloren geht. Denn mit der Kennerschaft steigen meist auch die Kosten, und die Hemmschwelle beim Erwerb seltener Liebhaberstücke sinkt. Die Fuldaer Besitzerin kann sich allerdings bremsen und widersteht den kaum erschwinglichen Versuchungen - wie dem verzierten Silberbecher für 7.000 Schweizer Franken in einem Antikladen in Luzern. Der historische Exkurs über Ursprung und Entstehung des Eierbechers ist nicht abendfüllend. Nur vage lässt sich die Herkunft des Halters für die Frühstückszutat auf das 17. Jahrhundert datieren. Welcher Potentat damals auf die Idee verfiel, ein a point gekochtes Ei auszulöffeln und es dabei nicht in der Hand halten wollte, lässt sich nicht mehr sagen. Sicher ist dagegen, dass die ersten dieser Spezialbehälter das Ei nicht stehend, sondern in einer Art Schiffchen im Liegen servierten. |
Bei einem entspannten Urlaubsbummel in der englischen Grafschaft Dorset begann es 1981: da fiel der Blick auf das ungewöhnliche Silbertablett mit sechs zierlichen Eierbechern; für crika drei Pfund ein echtes Schnäppchen. Seitdem bringt der Ehemann von zahlreichen Dienstreisen Eierbecher mit, wie auch die Verwandtschaft kein Urlaubsland verlässt, ohne sich nach dem originellen Mitbringsel für die Angelsteinsche Kollektion umgesehen zu haben. Denn die begehrten Stücke sind nie allzu teuer und vor allem noch im vollsten Koffer oder der kleinsten Handtasche unterzubringen. (Noch so ein logischer Grund für die irrationale Lust am Habenwollen...) Englische, dänische und französiche Modelle, aber auch ein türkisches und seit neuestem russisches (dennoch ungeeignet für die gleichnamigen Eier!) Exemplar gehören zur stetig wachsenden Stückzahl in der Vitrine. Am weitesten gereist ist zweifellos das wie ein Stopfei geformte hölzerne Set aus Neuseeland, das die Schwägerin im Rucksack vom anderen Ende der Welt herbeischleppte: Die abschraubbaren Füße für die beiden halbkugelförmigen Eierbecher sind auf Reisen im Inneren deponiert. Ein unverzichtbares Utensil für jeden Kosmopoliten. Trotz mehrerer Anläufe und beauftragter Freunde gelang es bisher nicht, ein echt-italienisches „ovarollo“ zu ergattern, so dass schon gemutmaßt wurde, in Rom, Venedig und Florenz sei das Frühstücksei und dessen Untersatz unbekannt.
Am Innendurchmesser der diversen Eierbecher aus aller Welt lässt sich gut ablesen, dass nicht nur die Menschen, sondern offenbar auch die Hühnerprodukte kontinuierlich größer wurden. In dem eleganten Modell in Pfauform, das aus der Galerie La Fayette in Paris stammt, lässt sich das 35-Cent-Ei vom Wochenmarkt nicht unterbringen und auch die unverwechselbaren DDR-Plastehühner aus Schkopau haben ein eher bescheidenes Format. Während sich die älteren Modelle im Material auf Edelmetall und Porzellan beschränken, beginnt mit der Entdeckung des Eierbechers durch moderne Designer der Run auf das „Noch-nie-dagewesene“. Althergebrachtes wie Ton, Keramik, Steingut und edler Marmor, aber auch kühles Glas, Aluminium und Edelstahl bis zu futuristischen Kunststoff- und minimalistischen Stahldrahtmodellen sind Legion. So wie der aus Wurzelholz gedrechselte Eierbecher schön, ist der aus fiesem Schaumgummi scheußlich, der als Nachttopf kurios und der mit Salzbehälter und Löffel zur Seite praktisch. Ebenso durchdacht gibt sich das mit heißem Wasser zu füllende Thermos-Teil mit Hut, während das zartgrüne Blütenblatt hübsch, aber für die Eierlast untauglich scheint.
Niedlich, aber nicht mehr ganz neu kommen die beschuhten Füßchen unterm Becher daher, die das Ei zur Person erheben und zu dessen Gesichtsbemalung reizen. Die „Hersteller“ von Eiern bieten sich als Formgeber geradezu an. Hühner (aber auch deren Verwandte - Küken und Hähne), Enten, Gänse, Tauben und Schwäne streiten im Regal um Raum, während der Zusammenhang zwischen Eierbecher und Nashorn, Nilpferd oder Elefant nicht unbedingt zwingend erscheint.
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Rotenburgische RUNDSCHAU, 8. April 2007
"Hauptsache Ausgefallen"
Lonni Schendel aus Freetz besitzt 2.000 Eierbecher
Wie viele Menschen können von sich sagen, dass sie 2.000 Eierbecher im Schrank haben? Wahrscheinlich nur sehr wenige. Eine davon ist Lonni Schendel aus Freetz. Sie lebt mit ihrem Mann Werner in einem Haus, das außer dem Schlafzimmer zu einem kleinen Museum geworden ist. In jeder Ecke findet man Sammlerstücke. Mehrmaliges Umschauen ist notwendig, um alles erfassen zu können. So wird man bereits beim Betreten des Hauses in die Welt der Lonni Schendel – Sammlerin aus Leidenschaft – entführt.
Lonni Schendel aus Freetz kann sich fast an jeden Eierbecher und seine Geschichte erinnern. Foto: Schöffler | Familie Schendel besitzen circa 2.000 Eierbecher in allen erdenklichen Formen, Farben, Materialien und Arten. Auf die Idee, Eierbecher zu sammeln, kam sie durch eine Bekannte. Das war vor 25 Jahren. "Mir gefiel schon immer diese putzige Form. Die sind einfach niedlich“, erzählt sie. Ihren ersten Eierbecher kaufte sie sich als Übertopf für einen Kaktus. "Der ist aus Ton und ganz schlicht“, sagt Schendel. |
Die Eierbecher zieren das ganze Haus. Zwei große Vitrinen sind gefüllt, jeder Schrank und jede Ablagefläche wird für ihre Sammlung genutzt. Diese beschränkt sich übrigens nicht nur auf Eierbecher. Lonni Schendel sammelt auch Katzenbücher, Katzenfiguren und Porzellan.
Fast jeder Eierbecher hat seine eigene Geschichte. So hat sie ein kobaltblaues Modell aus Paris. Sie nahm mit ihrem Mann an einer Wochenendfahrt teil. Freitags hin, sonntags zurück. Bei einem Stadtbummel fand sie eben diesen kobaltblauen Eierbecher, den sie unbedingt haben wollte. Jedoch reichte das Geld nicht.
"Werner hat gesagt, wir brauchen den Rest für Lebensmittel“, erinnert sie sich. "Wir kauften Wein, Baguette und Käse und setzten uns damit an die Seine. Das war toll, aber meinen Eierbecher hatte ich immer noch nicht.“ Wieder in Deutschland angekommen, musste ihre Tochter Ilka nach Paris, um sich ein Französisch-Buch zu kaufen, das es hierzulande nicht gab. Lonni beschrieb ihr den Weg und Ilka brachte den ersehnten Eierbecher mit.
Einen anderen kaufte sich Schendel nach einem Lottogewinn. "Ich habe damals 30 Mark gewonnen. Vorher hatte ich einen Haseneierbecher aus Perlmutt in einem Schaufenster gesehen, der 35 Mark kosten sollte. Das war mir zu teuer. Mit dem Gewinn gönnte ich ihn mir und weil er einen kleinen Sprung hatte, bekam ich den Eierbecher sogar noch etwas billiger“, sagt sie stolz. Viele Eierbecher habe sie von Freunden und der Familie bekommen, erzählt Schendel. "Einen brachte mir eine Freundin vom Nordkap mit. Das ist wirklich etwas Besonderes.“ Aber auch von ihren Reisen nach Kroatien, Italien, Frankreich und Gran Canaria brachte sie das eine oder andere Souvenir mit. "Insgesamt haben meine Eierbecher einen Wert von 6.000 Euro. Das ist Wahnsinn.“
Viele hat sie aus Portugal. "Die Reise war sehr ergiebig“, schmunzelt sie. Ihr größter Eierbecher ist aus Australien – für Straußeneier. Der kleinste ist nur einen Zentimeter groß. Auch die Töchter haben fleißig gebastelt. Ein ganz besonderes Modell steht in der Glasvitrine – ein knallroter Londonbus mit Deckel für zwei Eier. "Dann habe ich noch einen von Uli Stein – die graue Maus, sogar mit Löffel. Minnie und Micky Maus dürfen natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Und da ich morgens gerne zwei Eier esse, musste ich das Kamel mit den zwei Höckern haben“, erläutert die 64-Jährige. Wer jetzt aber denkt, dass die guten Sammlerstücke auch für das Sonntagsei herhalten müssen, der irrt. Dafür hat sie zwei Extra-Sets – eins für sonntags und eins für werktags.
Wenn man der gelernten Kinderkrankenschwester etwas ganz besonderes mitbringen möchte, macht man ihr mit Katzeneierbechern jeglicher Art die größte Freude.
Nun bleibt noch eine letzte Frage zu klären: Was hält der Mann von dem ungewöhnlichen Hobby seiner Liebsten? "Ich habe lieber eine zufriedene Frau und wenn es das ist, was sie glücklich macht, bin ich es auch“, erklärt Werner Schendel. Außerdem habe er auch schon so manches Teilchen angeschleppt, verrät die Sammlerin. © Rotenburger Rundschau GmbH & Co. KG - Autorin: Kim Schöffler
Volksfreund.de, 25. März 2005
Wovon Osterhasen träumen
GEROLSTEIN – "Eierbecher – Wovon Osterhasen träumen" heißt die aktuelle Sonderausstellung im Naturkundemuseum. Dahinter steht die passionierte Sammlerin Marita Thelen. Mehr als 300 ausgewählte Exponate ihrer insgesamt 3400 Stücke umfassenden Sammlung hat sie ins Museum gebracht.
"Gucken Sie hier, darauf ist die blaue Grotte von Capri, oder hier auf dem ist das grüne Ungeheuer von Loch Ness", beginnt Marita Thelen munter – mit Blick auf "ihre Länderausstellung" – zu erzählen. Die Begeisterung der Sammlerin, die seit mehr als 30 Jahren ihrer Leidenschaft nachgeht, zieht Gäste rasch in den Bann. Zu fast jedem Exponat kann sie lustige, sinnliche und auch nachdenkliche Geschichten erzählen. Morgen wird die Gerolsteinerin von 14 Uhr bis 16 Uhr sowie "hin und wieder" an anderen Tagen im Museum sein, um die Geschichten einzelner Exponate zu erzählen. Da sind Spannung und etliche Aha-Erlebnisse garantiert. "Das hier fällt in die Zeit, als es noch keine Salzstreuer gab", meint sie augenzwinkernd mit Fingerzeig auf zwei Teller. Auf runden Porzellanplatten stehen jeweils fünf Eierbecher und in der Mitte eine winzige Schale. Mit einer Handbewegung zeigt die 62-Jährige wie früher das Salz mit zwei Fingerspitzen entnommen und aufs Ei gestreut wurde.
3.500 original Eierbecher aus der ganzen Welt
sind bei Frau Marita Thelen in Gerolstein zu besichtigen
Für die Kinder hat sie eine ganz besondere Vitrine hergerichtet. Darin stehen auch so lustige Sachen wie Eierbecher als Autos oder Comic-Figuren oder Eierbecher auf Schuhen. Eine Serie stellt Eierbecher als Tiere dar. Die Tiermäuler sind so präpariert, dass der Eierlöffel darin Platz findet. Eierbecher aus Holz, Metall, Porzellan, Glas oder Pappe – alles ist zu sehen. Bei einigen Porzellanbechern glänzen Thelens Augen besonders. Sie zeigt auf einen mit grüner Borde und sagt: "Den hat meine Mutter ihrer Freundin 1936 als Sechser-Set zur Verlobung geschenkt. Die restlichen zwei hat die Freundin mir vor 20 Jahren für meine Sammlung geschenkt."
Auch Lokalgeschichtliches verbirgt sich in Thelens Sammlung. Ihre Leidenschaft hat sich herum gesprochen, und viele Einheimische schenken und vererben ihr sogar besondere Stücke. Sie erklärt: "Eine Ur-Gerolsteinerin hat den Eierbecher noch heil unter den Kriegstrümmern ihres Elternhaus gefunden. Sie wollte ihn gut aufgehoben wissen und hat ihn mir gegeben. Das ist für mich eine besondere Ehre." Auch Leute, die sie kaum kenne, würden ihr Eierbecher aus dem Urlaub mitbringen.
So ist eine stattliche Ländersammlung zusammen gekommen. Eierbecher aus schwarzem Holz mit afrikanischen Motiven geschnitzt stehen neben einem Keramik-Vogel aus Afghanistan. Thelen meint gut gelaunt: "Aus familiären Gründen können wir nicht in andere Länder reisen, und so kommen sie eben zu uns." Dabei hat ihre Leidenschaft in einem Nachbarland begonnen. Vor 35 Jahren machte sie mit Ehemann Hubert und den drei Kindern Urlaub in Holland. "Es war Ostern, und ein Blumenladen hatte alles mit bepflanzten Eierbechern dekoriert. Da habe ich mir die ersten fünf gekauft", erinnert sie sich.
Ihre Leidenschaft wird von der Familie unterstützt. Ein Sohn suchte tagelang in New York nach einem Eierbecher. "Die Amis essen ja nur Rührei. Da gibt es kaum Eierbecher", sagt sie lachend.
Wie eine Trophäe hält der Sohn den Eierbecher vor dem Kaufhaus in die Höhe und lässt sich vor der Wolkenkratzer-Skyline fotografieren. Das Bild steht in der Ausstellung hinter dem besonderen Exponat. Ihre Tochter brachte vom Schulausflug vom Londoner Flohmarkt den "Patres-Eierbecher" mit, dessen Bild das Ausstellungsposter ziert. "Jeder der sechs Patres zeigt ein anderes Gesicht. Da weiß man schon am Frühstückstisch, welche Laune der Ei-Esser hat. Je nachdem wo er zugreift", verrät Thelen.
"Bei uns im Haus stehen in jeder Ecke Eierbecher", sagt Ehemann Hubert schmunzelnd. Im Flur wurden bis unter die Decke eigens spezielle Vitrinenschränke eingebaut. Die gigantische Sammlung hat bei einem Besuch auch Museumsmitarbeiterin Margret Hennig gesehen. Sie hat Marita Thelen daraufhin zur "ersten großen Ausstellung" inspiriert.
Die Eierbecher-Sonderausstellung ist bis zum 10. April im Naturkundemuseum zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 14 Uhr bis 17 Uhr, samstags, sonntags, feiertags von 11 Uhr bis 17 Uhr.
Bei einer Auktion des Auktionshauses Bergmann in Erlangen, wurden im Jahre 2005 Ergebnisse von 1.700,00 und 1.800,00 Euro erziehlt. Es handelt sich um kleine Kunstwerke aus der Manufaktur Meißen, wobei das verwundenswerte dabei ist, dass es sich nicht um antike Stücke, sondern um Werke aus den Jahren 2000 und 2003 handelt.
Nico Diener - Schleswig-Holsteinisches Eierbechermusem
1.800.00 Euro
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1.700.00 Euro
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Eierbecher sind nicht nur nützlich, sondern sogar unentbehrlich, will man weich gekochte Eier in der Schale genießen. Schon bei den Römern war dieses hilfreiche Essgerät Bestandteil gehobener Esskultur. Bis zum 19. Jahrhundert schmückten Eierbecher hauptsächlich die Tische der Wohlhabenden.
Als Sammelobjekte sind Eierbecher erst am Ende des 20. Jahrhunderts modern geworden. In unserer Zeit sind dem Design von Eierbechern keine Grenzen mehr gesetzt. Der Eierbecher gilt mehr denn je als witziges und kurioses Kultobjekt. Die Eierbecher-Sammlung Hörter zählt zu den größten Europas. Sie umfasst mehr als 2000 Stücke aus verschiedensten Materialien, von Metallen wie Silber oder Zinn, über Kunststoffe bis zum hochwertigen Porzellan. Vertreten sind alle erdenklichen Formen und Dekore, von der klassischen Kelchform bis zum skurrilen Objekteierbecher, vom Zwiebelmuster der Meißner Porzellanmanufaktur bis zum kitschigen Abziehbild der Souvenir-Industrie, als Einzeleierbecher bis hin zu umfangreichen Menagen.
Als Sammelobjekte sind Eierbecher erst am Ende des 20. Jahrhunderts modern geworden. In unserer Zeit sind dem Design von Eierbechern keine Grenzen mehr gesetzt. Der Eierbecher gilt mehr denn je als witziges und kurioses Kultobjekt. Die Eierbecher-Sammlung Hörter zählt zu den größten Europas. Sie umfasst mehr als 2000 Stücke aus verschiedensten Materialien, von Metallen wie Silber oder Zinn, über Kunststoffe bis zum hochwertigen Porzellan. Vertreten sind alle erdenklichen Formen und Dekore, von der klassischen Kelchform bis zum skurrilen Objekteierbecher, vom Zwiebelmuster der Meißner Porzellanmanufaktur bis zum kitschigen Abziehbild der Souvenir-Industrie, als Einzeleierbecher bis hin zu umfangreichen Menagen.
Mehrere hundert, darunter die originellsten, wertvollsten und kulturhistorisch interessantesten Stücke dieser Sammlung werden im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck erstmalig öffentlich präsentiert.
Mit freundlicher Unterstützung der Kester-Haeusler-Stiftung
Weilheim/Fürstenfeldbruck - Ostern ist im Haus von Edeltraud und Christian Hörter in Weilheim eigentlich das ganze Jahr über. Zumindest in jenen Regalen und Vitrinen, in denen das Ehepaar seine außergewöhnliche Sammlung aufbewahrt: Die Hörters sammeln Eierbecher, zusammengetragen haben sie mittlerweile mehrere tausend Stück aus verschiedensten Ländern der Erde. Aus drei Jahrhunderten stammen ihre Schätze, an die 1000 der außergewöhnlichsten Exponate haben die beiden nun dem Stadtmuseum in Fürstenfeldbruck zur Verfügung gestellt.
Begonnen hat alles vor über 20 Jahren mit zwei Erbstücken der Großmutter: Porzellaneierbecher mit blauem Zwiebelmuster und Goldrand, die an der Wanduhr stehen. Bald wurde ein lustiger Flohmarktfund als Kontrast hinzugestellt - ein Eierbecher auf Hühnerfüßen - und der Sammlergeist war geweckt. "Wir stöbern seither auf Flohmärkten, in Antiquitätenläden, im Ausland und im Internet, immer auf der Suche nach neuen Bechern." Mittlerweile ist ein Eierbecher aus Meissener Porzellan aus dem Jahr 1820 ältestes Stück. Auch nach Urlaubsreisen kommen immer wieder neue Schätze hinzu. So zum Beispiel jenes Stück, das das Ehepaar in Australien entdeckte: ein gelber Becher in Hasenform - am Boden die Aufschrift "made in Germany".Das Sammeln sei zunächst vor allem die Leidenschaft seiner Frau gewesen, erzählt Christian Hörter, erst als der ehemalige Rektor der Realschule Weilheim 2001 in Pension ging, habe es auch ihn so richtig "gepackt". Und weil es in Deutschland bis dato keine Literatur über Eierbecher gab, hat das Ehepaar damit begonnen, die Geschichte dieser speziellen kleinen Gegenstände zu erforschen. Was dabei herauskam ist ein Buch mit dem Titel "Eierbecher - Streifzüge durch ein Kapitel Esskultur in Deutschland". Ein Buch mit über 1200 farbigen Abbildungen, in dem auf knapp 200 Seiten alles mögliche über Eierbecher zusammengefasst ist. "Auf unserer Spurensuche sind wir an die Porzellanfirmen herangetreten, die uns in ihren Archiven haben wühlen lassen", sagt Hörter. Ein Teil dieser Spurensuche findet sich auch in der Ausstellung im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck wieder. So zum Beispiel die Beschreibung der ersten Eierbecher in Pompeji von vor 2000 Jahren. Porzellanliebhaber werden sich an kunstvoll verzierten Gestellen für sechs oder mehr Eierbecher, so genannte Menagen, erfreuen. Auch Stilgeschichte ist erfahrbar - vom Jugendstil über Formen der 20er-Jahre bis hin zu Plastik- und Kitschobjekten aus der Gegenwart. Staunen kann man zudem über seltene Eierbecher aus China und Japan sowie über Gedenkexemplare aus England, deren Aufdruck an die Krönung von König Edward VII. erinnert.
- Ausstellung im Stadtmuseum Fürstenfeldbruck: bis 10. April (Die-Sa 13-17 Uhr, So und Feiertag 11-17 Uhr), Gruppen nach Vereinbarung (Tel. 08141/61130 und 44046) Internet: www.stadtmuseumffb.de.
- Buch "Eierbecher: Streifzüge durch ein Kapitel Esskultur in Deutschland:, Berta-Verlag Weilheim,
ISBN 3-934049-02-8
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The Wayback Times, Juni 2004 |
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Wer das Haus von Kristine Knoche und ihres Lebensgefährten Werner Ewert betritt, ahnt schon im Flur, dass hier der Hase anders läuft: Links und rechts zieren alte Setzkästen die Wände, darin ein seltsames Sammelsurium aus Eierbechern. Und dann, ein paar Schritte weiter im Esszimmer, entfaltet sich das ganze Ausmaß der Sammelleidenschaft: Exakt 2622 bunte Becher sorgen für eine Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus Museen und Antiquitätenläden kennt. "Wer meinen Tick nicht kennt, bekommt natürlich erst mal einen Schock", lacht die Französisch- und Englischlehrerin: "Die Leute fragen dann meistens, wer die denn alle sauber macht", amüsiert sie sich. Begonnen hat ihre Suche nach ausgefallenen Bechern vor 15 Jahren aus einem ziemlich simplen Grund: "Ich esse für mein Leben gern Eier und reise viel."
In Bezug auf Farben, Formen, Motive und Materialien gibt es nach Knoches Erfahrungen kaum eine Grenze. "Eierbecher sind unendlich. Anders als bestimmte Porzellanserien, denen durch das Ende einer Produktion klare Grenzen gesetzt sind, entdeckt man immer wieder neue Modelle und Materialkombinationen."
EIERBECHER AUS ALLER WELT zieren das Esszimmer von Kristine Knoche,
die aus Leidenschaft am Sammeln kein einziges Stück
der Sammlung selbst im Laden gekauft hat.
Gesammelt werden die Becher Stück für Stück, komplette Sätze zu übernehmen oder direkt im Laden einzukaufen fände Kristine Knoche reizlos: "Das ist absolut tabu, der Weg ist beim Sammeln ja das Ziel. Es geht gar nicht um das Haben, das eher Platzprobleme schafft, sondern um das Stöbern auf Flohmärkten, Auktionen oder im Internet. Mittlerweile sammeln sogar schon Freunde und Bekannte mit", berichtet die Lehrerin, die auf diese Weise schon Souvenirs aus Afrika, Australien, China und Südamerika erhielt. Zum Geburtstag bekam sie gar selbst gemachte Modelle wie eine Schildkröte aus Salzteig, einen Eierbecher aus Elchgeweih oder ein schwedisches "Ägg-Hüs" in Klohäuschenform.
Das Gros der Sammlung besteht jedoch aus Keramik mit Wappen-, Blumen- und Tiermotiven. Neben Metallmodellen findet sich Getöpfertes, Varianten aus Glas und Draht, leichte Holzbecher aus Tunesien und Paraguay und eine Reihe doppelseitig einsetzbarer Frühstücksbecher aus Frankreich. Einem Panda und Elefanten aus Großbritannien ist jeweils ein Löffel ins Maul gesteckt, ein Jugendstilbecher aus Messing liefert gleich einen Salzstreuer mit.
Das ist praktisch, denn Kristine Knoche behandelt ihre Sammlung keineswegs wie rohe Eier. Beim Essen landen die bunten Becher möglichst reihum auf dem Tisch; Gäste suchen sich häufig ihre speziellen Favoriten raus. Aus Anlass des 1000. und 2000. Bechers wurden schon Feste einberufen, bei denen sich alles um selbst gekochte Eigerichte drehte. Aus akutem Platzmangel macht sich die Sammlerin jedoch schon mal Gedanken über ungelegte Eier: "Wenn wir uns mal verkleinern müssen, wird das ein echtes Problem. Vielleicht kann ich die Sammlung dann einem Museum stiften."
Eierbecher sammeln - Sammlerstory -
Ein Hühnerfuß ist das kurioseste Exemplar
Haßfurt. "Klingelingeling, hier kommt....", richtig, der Eiermann ist es natürlich, der laut deutschen Liedgut an der Haustüre schellt Bei Luitgard Stütz aus Haßfurt reicht es jedoch nicht, wenn der Lieferant die Dotter haltigen Naturprodukte vorbei bringt. Die 61-Jährige sammelt nämlich die zum Essen der hart- oder weich gekochten Hühnerprodukte notwendigen Halter: Eierbecher.
371 gezählte und am Tag des Reporterbesuchs frisch gespülte hat sie bereits zuhause in einigen Regalen in der Küche beieinander. Und das kam so: "Es ging vor 13 Jahren gerade auf Ostern zu", erinnert sich Stütz, die damals in einer Zeitschrift nicht über die nahenden Hasen sondern über einen Eierbecher aus Glas etwas las, "der zum Gebrauch viel zu schön war".
So kam sie auf die Idee. Seitdem wächst ihre Sammlung. "Mittlerweile zwar langsamer als am Anfang", aber sie wächst. "Manchmal kommt har nichts dazu, ein anderes Mal aber gleich zehn auf einmal."
"Momentane Platzprobleme" zeichnen sich zwar langsam ab, "lustige und kuriose Modelle" sind im Hause Stütz jedoch immer willkommen. Von 50 Cent aufwärts bis zu damals umgerechnet 60 DM geben und gaben Luitgard ("das ist ein teurer Spaß") und ihr Mann Georg auf Flohmärkten oder gar in Antiquariaten aus. In einer Handlung für altertümliche Gegenstände in Weimar fand der Gatte das vielleicht schönste Stück der Sammlung: einen "Hühnerfuß" aus Russland. Auch aus China steht ein Exemplar im Regal. Und gleich eine ganze Serie der Selber Firma Hutschenreuther.
"Es gibt auch sehr viele kitschige und nicht so praktische Eierbecher", weiß Luitgard Stütz. So einen wie den, der wie eine Schlange aussieht etwa. Weniger kitschig als viel mehr unbrauchbar ist der eine Becher, bei dem die Halterung für das Ei viel zu groß ausfiel. "Jede Woche einmal" stehen Eier im Hause Stütz auf dem Speiseplan. Da ist der eine Becher, der den Salzstreuer gleich inclusive hat, natürlich sehr nützlich.
Besonders stolz ist die Sammlerin auf selbstgebastelte Eierbecher ihrer Söhne aus Kindergartentagen oder auch später. In einem Korb liegen auf dem Küchentisch zahlreiche mittlerweile doppelte Eierbecher. Über die Kontaktaufnahme mit anderen Liebhabern solcher Gebrauchsgegenstände würde sich Luitgard Stütz daher freuen.
Text und Fotos: Michael Horling
Ich möchte hier eines meiner Hobbys - das Sammeln von Eierbechern - vorstellen.
Ich kann nicht mehr genau sagen, wie das eigentlich angefangen hat, inzwischen habe ich 393 verschiedene Eierbecher aus allen Teilen der Welt. Zum Frühstück ein gekochtes Ei gehört für viele Menschen einfach dazu und deshalb gibt es in fast jedem Haushalt mehr oder weniger Eierbecher. Die Eierbecher sind in der Regel für Hühnereier ausgelegt und können aus den verschiedensten Materialen gefertigt sein bzw. recht unterschiedliche Formen annehmen. Eierbecher haben aber nicht nur einen praktischen Wert, sondern können auch das Ergebnis kreativen Schaffens sein. |
Es klingt wie ein Aprilscherz, ist aber ernst gemeint: "Die Eierquälerei muss ein Ende haben!" Davon spricht der Leipziger Maler und Grafiker Rainer Schade, wenn er an Eierbecher denkt. Und preist seine Erfindung - querliegende Eierbecher - als Rettung des geliebten Frühstückseis an: "Lasst die Eier liegen!"
Der Karikaturist der Zeitschriften "Titanic" und "Eulenspiegel" tüftelte seit Mitte der achtziger Jahre an den Eierbechern, bis er 1999 das Patent für die Keramikbecher anmelden konnte. Seitdem fertigte eine Töpferin aus Kohren-Sahlis südlich von Leipzig rund 2000 Becher in Handarbeit, jedes Stück ein Unikat.
Revolution der Eierwelt
Doch den 49 Jahre alten Schade treibt es mit seinem "Eierbecher für Querdenker" auch auf andere Erdteile: "Asien und Amerika warten auf mich, Europa sowieso", sagt er überzeugt. Spätestens in einem halben Jahr will er seine Eierbecher in Großserie fertigen und auf der ganzen Welt vertreiben lassen. "Der Preis wird auf weniger als fünf Mark sinken", sagt Schade. Momentan kostet ein Exemplar noch 20 Mark.
Das Sortiment erweiterte Schade für seinen "Weltmarktauftritt" stark, auf 20 Farben und zehn Formen kann er mittlerweile verweisen. Bisher konnten Eierfreunde nur zwischen zwei Farben wählen - weiß und blau-weiß. Fünf bis acht Zentimeter sind sie hoch: "Acht Zentimeter sind für Holland, weil es dort so oft Hochwasser gibt."
"Ei wird gelegt und nicht gestellt"
Als Grund für seinen Faible für besondere Eierbecher gibt Schade seine Frau an, die seit Jahren Eierbecher sammelt. Mehr als 1300 Stück stehen in der Leipziger Wohnung. Schade ist sich sicher, genügend Käufer für seine Entwicklung zu finden. "Das Ei wird von der Henne auch gelegt und nicht gestellt", begründet er.
Dabei ist Schade vor allem als ernsthafter Künstler bekannt geworden: Nach seinem Kunststudium in Leipzig und im polnischen Lodz veröffentlichte er regelmäßig Karikaturen in den DDR-Zeitschriften "Eulenspiegel" und "Magazin". Auch die Zeitschriften "pardon" und "Titanic" druckten Schades Zeichnungen. In der derzeit zu sehenden Leipziger Ausstellung "Karicartoon" ist Schade einer der bekanntesten Künstler.
Pragmatisch: Mehr Platz für Majo
Doch jetzt zur Osterzeit widmet er sich ganz den Eiern und ihren Bechern. Endlich gebe es das stressfreie Frühstücksei, sagt er. "Außerdem wirkt das Ei größer." Ein Argument von Schade für Feinschmecker ist wahrlich nur schwer von der Hand zu weisen. "Es passen mehr Pfeffer, Salz, Kaviar, Ketchup und Majo aufs Ei", sagt der Künstler selbstbewusst.
Berliner Morgenpost, 29. März 2001
Vom Kulturgut zum Kultobjekt: Ein Hoch auf den Eierbecher und seine spannende Geschichte
Was ist das? Klein, praktisch und ein Muss auf jedem zentraleuropäischen Frühstückstisch. So unersetzlich wie ein Toaster und Erdbeermarmelade. Ganz klar: der Eierbecher. Allerdings ist das, was uns heute so selbstverständlich scheint, noch gar nicht lange im täglichen Gebrauch. Das Kulturgut Eierbecher hat eine spannende Geschichte.
Schon im alten Rom kannte man den Eierbecher. Ein Mosaik aus dem Jahre 40 v. Chr. aus der Stadt Antiochia, die unter römischer Herrschaft stand, zeigt eine Mahlzeit für zwei Personen mit zwei Eiern in Eierbechern stehend sowie zwei Eierlöffel. In Pompeji, das 79 n. Chr. durch einen heftigen Ausbruch des Vesuv unterging, fand man unter der Asche einen silbernen Eierbecher mit passendem Löffel.
Die kleinen Dienstleister verschwanden für einige hundert Jahre von der Bildfläche und tauchten erst wieder im 17. Jahrhundert auf - in Adelskreisen. Bei grossen Tafeldekorationen an europäischen Höfen wurden die kostbaren Gefässe aus Silber, Gold und Halbedelsteinen auf den Tischen geradezu ausgestellt.
Im Victoria & Albert Museum in London gibt es eine Tonzeichnung, die einen italienischen Eierbecher aus der Zeit um 1560/1580 zeigt. Die Zeichnung trägt den Hinweis «per ova», also «für Eier (zu benutzen)». Die Bezeichnung «porta uova» (Eierbecher) stammt hingegen erst aus dem 19. Jahrhundert. Ähnlich wie im Londoner Museum gibt es auch in der Pariser Bibliothek des Musée des Arts Decoratifs eine Federzeichnung von zwei Eierbechern mit der Bezeichnung «deutsch 16. Jahrhundert». Der in der Zeichnung abgebildete Eierbechertyp hat sich von Frankreich nach Deutschland ausgebreitet, denn in Frankreich und Italien «thront das Ei im Becher», wohingegen in Deutschland das Ei quer im Becher lag. Der deutsche Dichter Georg Philipp Harsdörffer (1601 - 1658) schreibt 1644: «Ein Ey ist ein gemeins Ding und wird auf viellerly Weise zugerichtet und in den Schalen gesotten.»
Wie aber funktionierte das genau? Die Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts gibt Aufschluss. Ein Bild von Georg Flegel (1563 - 1638) zeigt ein Zinnschälchen auf massiven Füssen ruhend mit einem querliegenden Ei. Eine in Streifen geschnittene Brotscheibe neben dem geöffneten Ei zeigt, dass der Inhalt nicht mit einem Löffel gegessen, sondern mit den «Brotfingern» ausgetunkt wurde. Mit dem daneben liegenden Messer wurde zuvor eine Öffnung in die Längsseite geschlagen. Man kann diesem Kunstwerk zweierlei entnehmen: Zum einen wurden die Eier offensichtlich weich gekocht, besser gesagt beinahe roh in einem mehr angewärmten Zustand bevorzugt, denn sonst hätte das Austunken mit dem Brotfinger ja nicht funktioniert. Zum anderen wurden solcherart «weichgesottene» Eier eher am Abend, anders als bei uns heutzutage üblich am Morgen, verspeist. Das in dieser Zeit gängige Material für Eierschälchen war offenbar Zinn, was übrigens erst zu Beginn unseres Jahrhunderts mit dem Jugendstil wieder «in Mode kam».
Im Jahre 1727 erweiterte Ludwig XV sein bestehendes Goldservice um aufwendig gefertigte Eierbecher. Silberne und goldene Eierbecher wurden bei den seinerzeit berühmten Goldschmieden in Frankreich und auch in Augsburg in Auftrag gegeben und zum Jahreswechsel, der Übernahme einer Patenschaft, oder anlässlich einer Taufe verschenkt.
Wenig später bekam das Silber- und Goldgeschirr bei Hofe Konkurrenz durch das neu erfundene Hartporzellan. Der reiche Adel begann zunehmend Geschirr aus Porzellan zu schätzen. Dieses Material war sehr teuer und nur betuchten Leuten zugänglich. Nicht ohne Grund hiess es auch das «weisse Gold».
Die Porzellanmanufakturen Meissen, Frankenthal und Höchst produzierten etwa seit Mitte des 18. Jahrhunderts selbst für kleine Speiseservice Eierbecher. Die Eierbecher fanden nunmehr ihren Platz in mit Samt ausgeschlagenen und Leder überzogenen Kästen und wurden als «Mundzeug» bezeichnet. Bei der Manufaktur Villeroy & Boch gehen die ältesten Eierbecher auf die Jahre 1780/1790 zurück. Die KPM in Berlin produzierte ihre ersten Eierbecher aus Porzellan erst Ende des 19. Jahrhunderts.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert, d. h. mit der Einführung der Serienservice, die als Tafel-, Kaffee- und Teeservice Formen des jeweils gleichen Modells umfassen, wurden auch die Eierbecher zunehmend im gleichen Design wie die Service gestaltet. Zuvor hatte es in der Regel bei den Manufakturen nur eine oder bestenfalls wenige Formen von Eierbechern gegeben, die den verschiedenen Tafelservicen einfach dazugestellt und eigentlich nur vom Dekor her angepasst wurden. Dies ist übrigens bei den modernen Massenprodukten nahezu aller Porzellanhersteller auch noch heute zu beobachten. Erst Designer wie Gretsch und Wagenfeld setzten in den 30er und 50er Jahren auf eigenständige, dabei zeitlos praktische und schöne Formen. Auf Flohmärkten, in unteren Küchenschubladen und bei Haushaltsauflösungen finden sich schier unglaubliche Exemplare. Kunstwerke aus Thermoplasten mit dem Design der 60er und 70er Jahre, Becher auf drei Füsschen aus Bakelit, dem ersten Kunststoff, Eierbecher aus Pressglas, Zinn oder Steingut. Mit viel Glück kann man sogar noch Eierbecher aus Bauernsilber «ergattern». Dabei handelt es sich um hohlgeblasene, von innen verspiegelte oder vergoldete, natürlich höchst empfindliche, wertvolle Pretiosen einer Eierbechersammlung. Auch findet man häufig mit dem Namen des Ferienortes verzierte, gedrechselte Holzeierbecher - besonders aus dem deutschsprachigen Alpenraum. Aus Madeira stammen aus Peddigrohr gefertigte Exemplare. Beliebt bei Souvenirjägern: Eierbecher mit dem Aufdruck des Namens oder des Symbols einer Stadt, eines Landes, einer Firma oder eines Hotels.
Seit einigen Jahren überschwemmen solche Eierbecher den Markt, die klar als Einzelstücke konzipiert sind, den Frühstückstisch aufpeppen und Sammlerherzen höher schlagen lassen. Eierbecher aus Kautschuk, aufblasbare Minischwimmringe aus Plastik, Basketballkörbe aus Draht, schicke Ufo-Eierbecher aus Porzellan, kleine Monster, eine Hand aus Kunststoff, in die das Ei gelegt wird, und ähnliche Dinge zieren nun die Frühstückstafeln. Wie ein Mini-Raumschiff präsentiert sich das Frühstücksei im «Apollo»-Eierbecher und auch die «Simpsons» aus der TV-Serie, die britische Königsfamilie, Film- und TV-Stars sind im Handel erhältlich. Den Designern von Eierbechern sind offenkundig keine Grenzen mehr gesetzt und aus dem Kulturgut Eierbecher wird immer mehr ein Kultobjekt.
Christa Klebor